Hauskirche – am 20. Februar 2022 – 7. Sonntag im Jahreskreis  

Thema: „Ihren tiefsten Ausdruck findet die Liebe im Verzeihen.“

Vorbereitung
Tisch herrichten – Kerze – Bibel auflegen – Gotteslob –  Brot, Wein, Wasser – Einladung zum Platz nehmen

Begrüßung
Grüß Gott und herzlich willkommen. Wir nehmen uns heute – jetzt – Zeit, um innezuhalten, nachklingen zulassen, was uns bewegt/beschäftigt, um still zu werden für ein Gebet, einen Text, um zu singen und Brot zu teilen. Wir tun dies gemeinsam und in Verbindung mit dem Göttlichen.

Beginnen wir im Zeichen unserer Hoffnung:  Im Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen.

… und singen wir gemeinsam Psalm 103 – eine der heute möglichen Lesungen –
Lied: Lobe den Herrn meine Seele      GL 876 oder You Tube           

Lesung: 1 Sam 26, 2.7-9.12-13.22-23

Lesung aus dem 1. Buch Samuel

„So kamen David und Abischai in der Nacht zu den Leuten und siehe, Saul lag mitten im Lager und schlief; sein Speer steckte neben seinem Kopf in der Erde und rings um ihn schliefen Abner und seine Leute. Da sagte Abischai zu David: Heute hat Gott deinen Feind in deine Hand ausgeliefert. Jetzt werde ich ihn mit einem einzigen Speerstoß auf den Boden spießen, einen zweiten brauche ich nicht dafür. David aber erwiderte Abischai: Bring ihn nicht um! Denn wer hat je seine Hand gegen den Gesalbten des Herrn erhoben und ist ungestraft geblieben?   David nahm den Speer und den Wasserkrug, die neben Sauls Kopf waren, und sie gingen weg. Niemand sah und niemand bemerkte etwas und keiner wachte auf; alle schliefen, denn der Herr hatte sie in einen tiefen Schlaf fallen lassen. David ging auf die andere Seite hinüber und stellte sich in großer Entfernung auf den Gipfel des Berges, sodass ein weiter Zwischenraum zwischen ihnen war. David erwiderte: Seht her, hier ist der Speer des Königs. Einer von den jungen Männern soll herüberkommen und ihn holen. Der Herr wird jedem seine Gerechtigkeit und Treue vergelten. Obwohl dich der Herr heute in meine Hand gegeben hatte, wollte ich meine Hand nicht an den Gesalbten legen.“ 

Wort des lebendigen Gottes. A: Dank sei Gott.   

Kurze Stille um die Worte der Lesung und ihre Bedeutung (für mich) wirken zu lassen.   

Lied: Gottes Wort ist wie Licht in der Nacht      GL 450   oder You Tube        

Evangelium: Lk 6, 27 – 38

Aus dem heiligen Evangelium nach Lukas.

Euch aber, die ihr zuhört, sage ich: Liebt eure Feinde; tut denen Gutes, die euch hassen! Segnet die, die euch verfluchen; betet für die, die euch beschimpfen. Dem, der dich auf die eine Wange schlägt, halt auch die andere hin und dem, der dir den Mantel wegnimmt, lass auch das Hemd! Gib jedem, der dich bittet; und wenn jemand das Deine wegnimmt, verlang es nicht zurück! Und wie ihr wollt, dass euch die Menschen tun sollen, das tut auch ihr ihnen! Wenn ihr die liebt, die euch lieben, welchen Dank erwartet ihr dafür? Denn auch die Sünder lieben die, von denen sie geliebt werden. Du wenn ihr denen Gutes tut, die euch Gutes tun, welchen Dank erwartet ihr dafür? Das tun auch die Sünder. Und wenn ihr Geld leiht, von denen ihr es zurückzubekommen hofft, welchen Dank erwartet ihr dafür? Auch die Sünder leihen Sündern, um das Gleiche zurückzubekommen. Doch ihr sollt eure Feinde lieben und Gutes tun und leihen, wo ihr nichts zurück erhoffen könnt. Dann wird euer Lohn groß sein und ihr werdet Kinder des Höchsten sein; denn auch Er ist gütig gegen die Undankbaren und Bösen. Seid barmherzig, wie auch euer Vater barmherzig ist! Richtet nicht, dann werdet auch ihr nicht gerichtet werden! Verurteilt nicht, dann werdet auch ihr nicht verurteilt werden! Erlasst einander die Schuld, dann wird auch euch gegeben werden! Ein gutes, volles, gehäuftes, überfließendes Maß wird man euch in den Schoß legen; denn nach dem Maß, mit dem ihr messt, wird auch euch zugemessen werden.

Frohbotschaft unseres Herrn Jesus Christus. A: Lob sei dir Christus.

Gedanken zu Lesung und Evangelium:

Diese Stelle im Lukas-Evangelium ist die sogenannte Feldrede und ist ein Gegenüber zur Bergpredigt bei Matthäus. Es geht um eine herausfordernde, sinngebende Lebensphilosophie, die Jesus seinen Zuhörern – und auch uns – lehren will.  Die Barmherzigkeit Gottes wird uns Hilfe sein, unsere Grenzen in Liebe zu erweitern. Nicht Gleiches mit Gleichem zu vergelten, sondern „barmherzig zu sein, wie auch euer Vater barmherzig ist.“ Die Güte Gottes soll uns Vorbild sein. Sie wird uns bewegen und helfen standhaft, gütig und geduldig zu bleiben, wenn Kränkungen und Verletzungen durch Mitmenschen (Feinde) entstehen oder bereits entstanden sind.

Das Verhalten Davids Saul gegenüber – wie in der heutigen Lesung beschrieben – ist so ein Beispiel von Güte und Stärke. Denn: nicht zum „Gegenschlag“ auszuholen, braucht mehr Mut – und wohl auch Respekt und Achtung vor dem Gegenüber – als blind zurückzuschlagen. David steigt aus der Spirale der Gewalt aus – er unterbricht ein Muster, das zerstört und vernichtet. Er gibt das Gute im Menschen, das in jeder/jedem von uns vorhanden ist, den Vortritt.

Es sind  Grundregeln, die uns allen sicherlich bekannt sind:

Luk 6,31 Und wie ihr wollt, dass euch die Menschen tun, das tut auch ihr ihnen!

Luk 6,37 Richtet nicht, dann werdet auch ihr nicht gerichtet werden!  Verurteilt nicht, dann werdet auch ihr nicht verurteilt werden!

Sie könn(t)en auch unsere eigenen Lebensregeln sein oder werden.

Eine Kerze anzünden, Gehörtes nachklingen lassen: (eventuell mit meditativer Instrumentalmusik

Impuls          
Welche Bedeutung haben die heutigen Texte für mich?

Was haben Jesu Worte und Davids Handeln mit mir und meinem Alltag zu tun?

Wozu inspirieren mich diese Texte?

Vater unser
Im nachfolgenden Gebet, das uns Jesus gelehrt hat wollen wir auch alle Menschen mit hineinnehmen, die unseren Herzen nahestehen; die die Hilfe brauchen und die, mit dessen Verhalten ich Mühe habe.  Vater unser …

Friedenswunsch
Wünschen wir uns nun gegenseitig den allumfassenden Frieden, den Jesus uns verheißen hat: Shalom, Friede sei mit Dir und mit den Deinen

Lied: Meine Hoffnung und meine Freude   GL 365   oder You Tube


Den Text von Sabine Naegeli mit dem Titel „Versöhne uns“   verbinden wir mit dem Segen.

Versöhne uns

„Wieviel Gedanken in meinem Herzen, mein Gott, die Zerstörung säen!

Den Zorn spüre ich, die Kälte, die Wut, den Drang zurückzuschlagen.

Ich lasse alles zu, aber es erleichtert mich nicht. –

Ich will den, der mich verletzt hat in Schutz nehmen vor mir.

Ich will verstehen, seine Bedürftigkeit wahrnehmen.

Und mich erinnern, was alles ich ihm verdanke.

Ich will verzeihen.

Ist meine Liebe so kraftlos, dass sie sich nicht verletzen lassen kann?

Und habe nicht auch ich verletzt?

Ich will nicht zulassen, dass das Unversöhnliche Wurzeln schlägt in mir.

Gott, der Du reich bist an Verzeihen, heile uns wieder,

und bringe uns neu auf den Weg

zueinander und zu Dir.“

Kurze Stille

Segen
(Kreuzzeichen)

So segne uns Gott, der uns Mutter und Vater ist,
so segne uns Jesus, der uns Freund und Bruder ist und
so segne uns Ruach, die Heilige Geistin. Amen

Miteinander teilen  
Nach diesen Segensworten, wollen wir miteinander Brot und Wein oder Wasser teilen, ebenso wie unsere Gedanken/Gefühle zu den heutigen Texten. Je nach Bedürfnis kann auf das Brot ein Kreuzzeichen gemacht werden.  Stärken wir uns gegenseitig für die neue Woche; für das was uns bewegt oder beschäftigt und für das was kommen mag. Seid behütet!

Hauskirche So 20.2.2022
Lesungen So 20.2.2022

 

Ändern Sie den Vorschlag so ab, wie es für Ihre Situation passend ist. Wir wünschen Ihnen in der Feier des Gottesdienstes eine Stärkung des Glaubens und freuen uns über Rückmeldungen.
Bei Ada + Christoph Steininger bedanken wir uns für die Vorbereitung dieses Gottesdienstes.