Hauskirche – am 11. April 2021 – Weißer Sonntag

Thema: Es ist schwer, die Auferstehung Jesu zu begreifen

Vorbereitung

Tisch herrichten – Kerze – Bibel auflegen –  Gotteslob – Brot und Wein –  Bilder ausdrucken oder am Tablet bereithalten – Einladung zum Platz nehmen – in einer kurzen Stille zur Ruhe kommen

Begrüßung und Einleitung
Wir wollen nun miteinander Gottesdienst feiern. Der heutige Sonntag wird auch Weißer Sonntag genannt – „dieser Name leitet sich aus frühchristlicher Zeit ab. Der Ursprung des Brauches, auf dem der Name beruht, liegt um die Zeit des 4. bis 7. Jahrhunderts herum, in der die Anwärter in der Osternacht das Sakrament empfingen. Ihre weißen Taufgewänder trugen sie jedoch nicht nur zu diesem feierlichen Anlass. Es war Brauch, die Gewänder bis zum ersten Sonntag nach Ostern zu tragen – daher der Name. Erst danach wurden die weißen Kleider abgelegt. 

Außerdem bildet der Weiße Sonntag  als Osteroktav – also achter Tag nach Ostern – den Abschluss der Osterwoche. Während dieser acht Tage trugen die Täuflinge die weiße Kleidung. Die Gewänder standen als Zeichen für die Taufe und symbolisierten gleichzeitig die Reinigung durch das Taufwasser. In der evangelischen Liturgie hat der Weiße Sonntag einen anderen Namen. Er heißt „Quasimodogeniti“, was aus dem Lateinischen übersetzt „wie die Neugeborenen“ heißt. Der Tag soll an den Beginn des Lebens erinnern.“
Bedeutung und Ursprung

Lied: Wir wollen alle fröhlich sein          GL 326  oder You Tube

Kreuzzeichen
Beginnen wir nun mit dem Zeichen unserer Erlösung, im Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen

Impuls

Zweifel

Das möchte ich sehen!
denkt der Thomas in mir.

Sehen? Hören? Anfassen?
Greifen, um zu begreifen?
Oder glauben.

Das Grab ist leer.
ER lebt,
bezeugen seine Freunde.

ER lebt.
Bis heute glauben wir
diese unglaubliche Botschaft.

Beweise?
Nichts als unser Leben!

© Gisela Baltes

Kyrie
Herr, du hast den Jüngern deinen Frieden zugesagt. A: Herr erbarme dich unser
Christus, du hast Thomas deine Wunden gezeigt. A: Christus erbarme dich unser
Herr, du sagst: Selig die nicht sehen und doch glauben. A: Herr, erbarme dich unser

Der Herr erbarme sich unser, er lasse uns die Sünden nach und führe uns zum ewigen Leben. Amen.

Tagesgebet:
Lasset uns beten. Barmherziger Gott, durch die jährliche Osterfeier erneuerst du den Glauben deines Volkes. Lass uns immer tiefer erkennen, wie heilig das Bad der Taufe ist, das uns gereinigt hat, wie mächtig dein Geist, aus dem wir wiedergeboren sind, und wie kostbar das Blut, durch das wir erkauft sind. Darum bitten wir durch Jesus Christus unseren Herrn und Gott, der mit dir lebt und wirkt in Ewigkeit. Amen.

Lesung: 1 Joh 5, 1–6

Lesung aus dem ersten Johannesbrief

Schwestern und Brüder! Jeder, der glaubt, dass Jesus der Christus ist, ist aus Gott gezeugt und jeder, der den Vater liebt, liebt auch den, der aus ihm gezeugt ist. Daran erkennen wir, dass wir die Kinder Gottes lieben: wenn wir Gott lieben und seine Gebote erfüllen.
Denn darin besteht die Liebe zu Gott, dass wir seine Gebote halten; und seine Gebote sind nicht schwer. Denn alles, was aus Gott gezeugt ist, besiegt die Welt. Und das ist der Sieg, der die Welt besiegt hat: unser Glaube.
Wer sonst besiegt die Welt, außer dem, der glaubt, dass Jesus der Sohn Gottes ist? Dieser ist es, der durch Wasser und Blut gekommen ist: Jesus Christus. Er ist nicht nur im Wasser gekommen, sondern im Wasser und im Blut. Und der Geist ist es, der Zeugnis ablegt; denn der Geist ist die Wahrheit.

Wort des lebendigen Gottes. A: Dank sei Gott.

Halleluja: GL 175,2  oder You Tube

Weil du mich gesehen hast, Thomas, glaubst du. Selig sind, die nicht sehen und doch glauben.

Halleluja: GL 175,2 oder You Tube

Evangelium: Joh 20, 19–31

Aus dem heiligen Evangelium nach Johannes.

Am Abend des ersten Tages der Woche, als die Jünger aus Furcht vor den Juden bei verschlossenen Türen beisammen waren, kam Jesus, trat in ihre Mitte und sagte zu ihnen: Friede sei mit euch! Nach diesen Worten zeigte er ihnen seine Hände und seine Seite. Da freuten sich die Jünger, als sie den Herrn sahen.
Jesus sagte noch einmal zu ihnen: Friede sei mit euch! Wie mich der Vater gesandt hat, so sende ich euch. Nachdem er das gesagt hatte, hauchte er sie an und sagte zu ihnen: Empfangt den Heiligen Geist! Denen ihr die Sünden erlasst, denen sind sie erlassen; denen ihr sie behaltet, sind sie behalten.
Thomas, der Dídymus – Zwilling – genannt wurde, einer der Zwölf, war nicht bei ihnen, als Jesus kam. Die anderen Jünger sagten zu ihm: Wir haben den Herrn gesehen. Er entgegnete ihnen: Wenn ich nicht das Mal der Nägel an seinen Händen sehe und wenn ich meinen Finger nicht in das Mal der Nägel und meine Hand nicht in seine Seite lege, glaube ich nicht.

Acht Tage darauf waren seine Jünger wieder drinnen versammelt und Thomas war dabei. Da kam Jesus bei verschlossenen Türen, trat in ihre Mitte und sagte: Friede sei mit euch!
Dann sagte er zu Thomas: Streck deinen Finger hierher aus und sieh meine Hände! Streck deine Hand aus und leg sie in meine Seite und sei nicht ungläubig, sondern gläubig! Thomas antwortete und sagte zu ihm: Mein Herr und mein Gott! Jesus sagte zu ihm: Weil du mich gesehen hast, glaubst du. Selig sind, die nicht sehen und doch glauben.
Noch viele andere Zeichen hat Jesus vor den Augen seiner Jünger getan, die in diesem Buch nicht aufgeschrieben sind. Diese aber sind aufgeschrieben, damit ihr glaubt, dass Jesus der Christus ist, der Sohn Gottes, und damit ihr durch den Glauben Leben habt in seinem Namen.

Frohbotschaft unseres Herrn Jesus Christus. A: Lob sei dir Christus.

Halleluja: GL 175,2  oder You Tube

Bildbetrachtung und Gedanken: 
Was sehe ich? Was spricht mich an? Wie empfinde ich das Zusammentreffen der beiden?

Austausch

Danach kann der untenstehende Text gelesen werden:

Thomas ist das erste Mal nicht bei seinen Freunden, vielleicht ist er zu enttäuscht, wir wissen es nicht, was uns das Evangelium aber erzählt ist, dass er nicht glauben kann, was ihm die anderen sagen: Jesus soll leben. Er möchte sich selbst vergewissern, dass der, den die anderen gesehen haben, wirklich Jesus ist und keine Einbildung. Er möchte die Wunden sehen, die bezeugen, dass es wirklich Jesus ist.

Als Jesus nun wieder zu den Jüngern kommt, ist Thomas dabei, Jesus fordert Thomas auf, seine Hand in die Wunde zu legen und sagt ihm: Sei nicht ungläubig sondern gläubig.  Ob es Thomas wirklich tut, erzählt uns das Evangelium nicht. Er erkennt im Auferstandenen Jesus nicht mehr nur den, der mit ihnen durch Galiläa gezogen ist, nicht mehr nur den, der am Kreuz gestorben ist, sondern den Auferstandenen, den Herrn und Gott. 

Loblied: Singt dem Herrn ein neues Lied     GL 409  oder You Tube

Glaubensbekenntnis
Bekennen wir nun unseren Glauben.
Ich glaube an Gott, den Vater, den Allmächtigen, den Schöpfer des Himmels und der Erde, und an Jesus Christus, seinen eingeborenen Sohn, unsern Herrn, empfangen durch den Heiligen Geist, geboren von der Jungfrau Maria, gelitten unter Pontius Pilatus, gekreuzigt, gestorben und begraben, hinabgestiegen in das Reich des Todes, am dritten Tage auferstanden von den Toten, aufgefahren in den Himmel; er sitzt zur Rechten Gottes, des allmächtigen Vaters; von dort wird er kommen, zu richten die Lebenden und die Toten. Ich glaube an den Heiligen Geist, die heilige katholische Kirche, Gemeinschaft der Heiligen, Vergebung der Sünden, Auferstehung der Toten und das ewige Leben. Amen.

Fürbitten:
Jesus Christus ist durch verschlossene Türen hindurch den Jüngern erschienen, hat ihnen Mut gemacht und ihre Zweifel zerstreut. Sorge und Zweifel bestimmen auch heute für viele Menschen das Leben. Für sie und auch für uns wollen wir beten: A: Wir bitten dich erhöre uns.

Fürbitten frei formulieren

Gütiger Gott, dein Sohn Jesus Christus hat uns gezeigt, welche Heilkraft vom Glauben und von der Liebe ausstrahlen kann. Wir danken dir für sein Leben und seine Auferstehung; er gibt uns Mut und Zuversicht – hier und jetzt und bis in deine Ewigkeit. Amen.

Vater unser
Jesus hat uns durch den Geist zu Gottes Kindern gemacht. Als Kinder Gottes dürfen wir voll Vertrauen sprechen. Vater Unser im Himmel …

Friedensgruß
Im Evangelium haben wir gehört, dass Jesus in die Mitte der Jünger trat und ihnen den Frieden zugesagt hat, dieser Friede wird auch uns Gläubigen von ihm zugesagt.

Geben wir uns ein Zeichen dieses Friedens. 

Schlussgebet
Lasset uns beten, Jesus Christus unser Herr und Gott, so wie Thomas haben wir unsere Zweifel. Wir wollen dir danken, dass diese Zweifel und alle anderen menschlichen Regungen bei dir Platz finden und wir dennoch bekennen dürfen: Unser Herr und Gott. Amen.

Lied: Herr wir bitten, komm und segne uns     GL 920  oder You Tube

Segen
Möge der auferstandene Christus uns segnen,
im Lichte des neuen Tages.
O König der Könige, der du den Tod überwunden hast,
steh uns bei.
Wie die Sonne den neuen Tag bringt,
so gibst du uns neue Hoffnung.
Das Blut aus deinen Wunden
verwandelt sich zum Quell neuen Lebens.
O Jesus, sei bei uns in der Nacht und am Tag.
(aus Irland)

Und so segne uns Gott der Vater, der Sohn und der Heilige Geist. A: Amen

Agape
Wir feiern nun eine Agape:
Dazu segnen wir das Brot und den Wein, indem wir ein Kreuzzeichen darüber machen und es anschließend teilen.
Segne dieses Brot und diesen Wein und lass auch uns zum Segen werden!

Abschluss
Christus ist auferstanden. A: Er ist wahrhaft auferstanden
Gehet hin in Frieden, Halleluja, halleluja A: Dank sei Gott dem Herrn, Halleluja, Halleluja

 

Download:
Hauskirche So 11.4._Weißer Sonntag
Lesungen So 11.4. 2021
Hauskirche So 11.4._Bilder

 


Beim Stöbern für den Gottesdienst habe ich das zum Weiterdenken und Betrachten gefunden:
Noli me tangere – Berühre mich nicht

 

Wir wünschen Ihnen einen schönen Sonntag und eine gute Woche. Die Botschaft vom Ostermorgen schenke uns Freiheit und die Weite des Glaubens.  Ändern Sie den Vorschlag so ab, wie es für Ihre Situation passend ist.  Über Rückmeldungen freuen wir uns. Bei Birgit Mack bedanken wir uns für die Gestaltung dieses Gottesdienstes.