Hauskirche – am 17. Oktober2021 – 29. Sonntag im Jahreskreis 

Thema: „Bei euch aber soll es nicht so sein“ 

Vorbereitung
Tisch herrichten – Kerze – Bibel auflegen –  Gotteslob –   Einladung zum Platz nehmen – in einer kurzen Stille zur Ruhe kommen

Einstimmung
Neigt euer Ohr mir zu und kommt zu mir, hört, dann werdet ihr aufleben.
(Jes 55, 3)  
Jeder Gottesdienst ist eine Einladung, dieses Wort des Propheten Jesaja umzusetzen: Unser Ohr dem Wort Gottes und einander zuzuneigen, um neue Lebendigkeit für unseren Alltag zu gewinnen. Verweilen wir einige Augenblicke und spüren, was diese Einladung für mich heute bedeutet und wo ich mich nach neuer Lebendigkeit sehne.

Stille

Kreuzzeichen
Wenn wir nun die Kerze in unserer Mitte entzünden, erinnert sie uns an Jesus, der mit uns ist. Seine Botschaft will uns immer wieder ermutigen und stärken. Als Getaufte hat er uns in seine Nachfolge gerufen und so beginnen wir mit dem Kreuzzeichen: 
Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes.

Lied: Wo zwei oder drei         GL 926 oder You Tube

Kyrie
Wir schauen auf Jesus, der mitten unter uns ist:
Jesus, du hast deine Jünger in die Nachfolge gerufen. Herr erbarme dich.
A: Herr erbarme dich.
Jesus, du warst mit deinen Jüngern unterwegs und hast unterschiedliche Erfahrungen mit ihnen gemacht. Christus erbarme dich.
A: Christus erbarme dich.
Jesus, du hast auch uns in die Nachfolge gerufen und bist mit uns auf dem Weg. Herr erbarme dich. A: Herr erbarme dich.

Gloria
Die Freude, dass Du mit uns auf dem Weg bist, wollen wir im Glorialied zum Ausdruck bringen, denn „Gott ist unsere Kraft“:
Lied: Gloria, gloria     GL 168 oder You Tube

Gebet
Gott allen Lebens, deine Liebe zu uns Menschen ist in Jesus Christus sichtbar geworden. Sein Leben, seine Art Frauen und Männern zu begegnen, gibt uns immer wieder Orientierung und weist uns den Weg, wie Leben gelingen kann.
Öffne unsere Herzen für deine Botschaft, dann werden wir Menschen der Liebe, deine sichtbaren Worte für die Menschen, die uns begegnen. Darum bitten wir durch ihn, Jesus Christus, unseren Freund und Bruder. Amen.

Bevor wir das heutige Sonntagsevangelium hören, singen wir miteinander:
Lied: Vater ich will dich preisen            GL 919 oder You Tube

Zum Evangelium
Wir hören heute einen Abschnitt aus dem 10. Kapitel des Markusevangeliums. Jesus ist mit seinen Jüngern auf dem Weg nach Jerusalem. Es wird immer deutlicher, dass durch Jesu Botschaft und seine Art, die Liebe Gottes in das konkrete Leben der Menschen umzusetzen, Konflikte zunehmen. Unmittelbar vor der heutigen Bibelstelle kündigt Jesus seinen Jüngern zum dritten Mal an, dass es tödlich enden wird. Der Tod Jesu wird aber nicht sein Ende sein – er verweist auf seine Auferstehung. Die Jünger scheinen das zunächst nicht zu verstehen, einige aber nehmen die Rede vom Reich Gottes auf und wollen dafür sorgen, dass sie dann auch entsprechend profitieren werden. Hören wir, was sich auf dem Weg nach Jerusalem ereignete:

Evangelium: Mk 10,35 – 45

Aus dem heiligen Evangelium nach Markus.

35 Da traten Jakobus und Johannes, die Söhne des Zebedäus, zu ihm und sagten: Meister, wir möchten, dass du uns eine Bitte erfüllst. 36 Er antwortete: Was soll ich für euch tun? 37 Sie sagten zu ihm: Lass in deiner Herrlichkeit einen von uns rechts und den andern links neben dir sitzen! 38 Jesus erwiderte: Ihr wisst nicht, worum ihr bittet. Könnt ihr den Kelch trinken, den ich trinke, oder die Taufe auf euch nehmen, mit der ich getauft werde? 39 Sie antworteten: Wir können es. Da sagte Jesus zu ihnen: Ihr werdet den Kelch trinken, den ich trinke, und die Taufe empfangen, mit der ich getauft werde. 40 Doch den Platz zu meiner Rechten und zu meiner Linken habe nicht ich zu vergeben; dort werden die sitzen, für die es bestimmt ist. 41 Als die zehn anderen Jünger das hörten, wurden sie sehr ärgerlich über Jakobus und Johannes. 42 Da rief Jesus sie zu sich und sagte: Ihr wisst, dass die, die als Herrscher gelten, ihre Völker unterdrücken und ihre Großen ihre Macht gegen sie gebrauchen. 43 Bei euch aber soll es nicht so sein, sondern wer bei euch groß sein will, der soll euer Diener sein, 44 und wer bei euch der Erste sein will, soll der Sklave aller sein. 45 Denn auch der Menschensohn ist nicht gekommen, um sich dienen zu lassen, sondern um zu dienen und sein Leben hinzugeben als Lösegeld für viele.

Frohbotschaft unseres Herrn Jesus Christus. A: Lob sei dir Christus.

Gedanken für einen Austausch nach dem Evangelium:

  • Jakobus und Johannes, die zwei Söhne des Zebedäus, stehen wohl für viele Menschen: Einen guten Platz haben, voll dabei sein, wenn das Ziel erreicht ist. Für sich einen Vorteil herausholen, dass gehört in unserer Gesellschaft fast zur Normalität. Wie gehen wir mit solchem Ansinnen in uns selbst oder bei anderen um?
  • Selbstbewusst reagieren die beiden Jünger auf den Hinweis, dass Nachfolge Jesu Hingabe bedeutet, die Leid, Schmerz, ja auch Kreuz auf sich nehmen heißen kann. Und Jesus traut ihnen das durchaus zu. Wie geht es uns mit dem Selbstbewusstsein in der Nachfolge Jesus und wie deuten wir die Reaktion Jesu?
  • Eines macht Jesus den Zweien aber klar und deutlich: Die Sitzplätze im Himmel werden jetzt nicht vergeben – das wird ein anderer tun, wenn es so weit ist.
  • Dann sind da die anderen Jünger, die alles mitbekommen und sich über die Zwei ärgern. Ob sie neidisch waren oder nicht verstanden, dass die Zwei nach all den gemeinsamen Erfahrungen mit Jesus, eine solche Frage stellten, wissen wir nicht. Welches Verhalten von anderen Jüngerinnen und Jüngern ärgert mich? Wo komme ich an Grenzen des Verstehens?
  • Schließlich kommt Jesus auf das zu sprechen, was für ihn entscheidend ist: Echte Nachfolge zeigt sich im Alltag – in einer Haltung, die gelebt wird und anderen zu Gute kommt: Nicht Macht und Ansehen, sondern „dienen“. Dienen nicht im Sinne von unterwürfig sein, sondern als demütige – mutig sein im Dienen – Haltung gegenüber den Mitmenschen. Sich aus freiem Willen kleiner machen, damit der/die andere größer werden kann. Aufrichten, mitsorgen, dass das Leben gelingen kann … wie sehen wir dieses „dienen“?
  • Ein letzter Punkt: „Bei euch aber soll es nicht so sein …“ – welches Beispiel würde wohl Jesus heute verwenden, wo wir als Christen „anders“, nicht an die Welt und ihre Trends/Moden angepasst handeln sollten …?

Austausch über einen Impuls aus dem heutigen Evangelium, der mich anspricht und den ich mit in die kommende Woche nehmen möchte.

Glaubensbekenntnis
Für ein gelingendes christliches Leben braucht es die Unterstützung anderer. So verbinden wir uns mit allen Glaubenden, die heute irgendwo Gottesdienst feiern und beten mit ihnen zusammen das Glaubensbekenntnis.

Ich glaube an Gott, den Vater, den Allmächtigen, den Schöpfer des Himmels und der Erde, und an Jesus Christus, seinen eingeborenen Sohn, unsern Herrn, empfangen durch den Heiligen Geist, geboren von der Jungfrau Maria, gelitten unter Pontius Pilatus, gekreuzigt, gestorben und begraben, hinabgestiegen in das Reich des Todes, am dritten Tage auferstanden von den Toten, aufgefahren in den Himmel; er sitzt zur Rechten Gottes, des allmächtigen Vaters; von dort wird er kommen, zu richten die Lebenden und die Toten. Ich glaube an den Heiligen Geist, die heilige katholische Kirche, Gemeinschaft der Heiligen, Vergebung der Sünden, Auferstehung der Toten und das ewige Leben. Amen.

Fürbitten
Im Fürbittgebet öffnen wir unseren Kreis hinaus in die Welt und bringen unsere Anliegen und Menschen vor Gott hin:
So denken wir heute an … 
(wer will, nennt Namen oder Gruppen oder Anliegen, für die wir beten …)
A: Gott, sei hier zugegen in deiner Liebe und mit deiner Kraft.

Stille

Vater unser
Alles was wir ausgesprochen haben und das, was wir im Herzen tragen, legen wir hinein in das Gebet, das Jesus uns mit auf den Weg gegeben hat: Vater unser ….

Friedensgebet
Friede ist ständig in Gefahr – im Kleinen wie im Großen, vor allem dann, wenn sich Menschen vor allem um ihre Macht, ihr Ansehen und ihren Einfluss kümmern. Darum bitten wir: 
Komm, Schöpfer Geist,
heilige uns und durchwirke unsere Gemeinschaft.
Erfülle unsere Herzen mit brennender Sehnsucht
nach Wahrheit, dem Weg und dem vollen Leben.
Entzünde in uns Dein Feuer,
dass wir selber davon zum Lichte werden,
das leuchtet, wärmt und tröstet.
Bewege unsere Gedanken,
und wir werden das Undenkbare denken.
Stärke unseren Mut,
und wir werden das Unmögliche tun.
Komm, Schöpfer Geist,
ermutige uns, stärke uns, bleibe bei uns.
Amen.

Schenken wir uns gegenseitig Zeichen des Friedens.

Lied: Manchmal feiern wir mitten im Tag     GL 472 oder You Tube

Gebet
Bevor wir diese Feier beenden, wollen wir nochmals miteinander beten:
Gott, das Leben und Beispiel deines Sohnes Jesus Christus sind Trost und Herausforderung. Jesu Zutrauen macht Mut und gibt Orientierung. Stärke uns im Alltag, damit wir in der Liebe zu dir und den Menschen wachsen und so zum Zeichen in unserer Welt werden, dass es auch anders geht. Darum bitten wir durch Jesus Christus, unseren Herrn und Bruder.

Segen
Der Herr behüte uns in allem Auf und Ab unseres Alltags,
ER sei uns nahe auf allen Wegen,
ER stärke unseren Mut einander zu dienen!

So segne uns Gott, der Vater und der Sohn und der Heilige Geist. Amen.

Lied: Mit dir geh ich alle meine Wege          GL 896  oder You Tube

Abschluss:
Gelobt sei Jesus Christus A: In Ewigkeit. Amen

Hauskirche So 17. 10. 2021
Evangelium 17.10.2021

Wir wünschen Ihnen einen schönen Sonntag und eine gute Woche.  Ändern Sie den Vorschlag so ab, wie es für Ihre Situation passend ist. Rückmeldungen oder Anregungen dazu sind willkommen. Bei Christian Kopf bedanken wir uns für die Gestaltung dieser Feier.