Hauskirche am Weißen Sonntag, – 2. Sonntag der Osterzeit, 16. 4. 2023

Thema: Wo der auferstandene Herr in unser Leben tritt, da öffnen sich Türen und Friede kehrt ein.

Vorbereitung: Tisch herrichten –  Osterkerze – Bibel – Blumen – Liederbuch (David) – Brot und Wein – Einladung zum Platz nehmen – in einer kurzen Stille zur Ruhe kommen

Begrüßung und Einleitung
Wir leben in einer Zeit vieler Krisen, Ängste werden genährt durch eine Flut von Meldungen, Ohnmacht kann sich breitmachen. Müssen wir da nicht unsere Türen verschließen?

Die Osterbotschaft am heutigen Sonntag berichtet von den Existenzängsten der Jünger, wie sie sich einsperren, wie sie Zweifel an den Begegnungserzählungen der Frauen und Männer haben. Sie berichtet aber auch vom auferstandenen Jesus, der in ihre Mitte tritt und ihnen den Frieden zuspricht.

In der Lesung erfahren wir etwas vom Leben der ersten Gemeinden. Das Festhalten an der Gemeinschaft, die Orientierung an der Frohbotschaft, die Sorge um die „Zukurzgekommenen“ übt eine starke Anziehungskraft aus. Sie entwickelten Rituale, wie – das Gebet im Tempel – das Brechen des Brotes in ihren Häusern – das miteinander Mahl halten. Die Gemeinden wachsen, täglich kommen Menschen dazu.

Ich begrüße euch zum heutigen Gottesdienst am 2. Sonntag der Osterzeit, beginnen wir ihn mit dem Kreuzzeichen: Im Namen des Vaters …

Lied: Zu Ostern in Jerusalem        David 159   oder You Tube

Meditation
Das Fest des Lebens

Erwacht
zu neuem Leben. 

Unsere Freude löse Erstarrtes.
Unsere Liebe schaffe Geborgenheit. 

Unsere Güte heile Verbitterungen.
Unsere Sanftmut versöhne Streitende. 

Unsere Kraft überwinde Mutlosigkeit.
Feiert das Fest des Lebens! 

Christus ist erstanden.
Wir mit ihm.                       (© Gisela Baltes)

Lesung: Ag 2, 4

Lesung aus der Apostelgeschichte

42 Sie hielten an der Lehre der Apostel fest und an der Gemeinschaft, am Brechen des Brotes und an den Gebeten.43 Alle wurden von Furcht ergriffen; und durch die Apostel geschahen viele Wunder und Zeichen. 44 Und alle, die glaubten, waren an demselben Ort und hatten alles gemeinsam. 45 Sie verkauften Hab und Gut und teilten davon allen zu, jedem so viel, wie er nötig hatte. 46 Tag für Tag verharrten sie einmütig im Tempel, brachen in ihren Häusern das Brot und hielten miteinander Mahl in Freude und Lauterkeit des Herzens. 47 Sie lobten Gott und fanden Gunst beim ganzen Volk. Und der Herr fügte täglich ihrer Gemeinschaft die hinzu, die gerettet werden sollten.

Das sind die Worte der heutigen Lesung. A: Dank sei Gott

Lied: Halleluja, Herr, dein Wort          David 48   oder You Tube

Evangelium: Joh 20, 19 – 31

Aus dem heiligen Evangelium nach Johannes.

19 Am Abend dieses ersten Tages der Woche, als die Jünger aus Furcht vor den Juden bei verschlossenen Türen beisammen waren, kam Jesus, trat in ihre Mitte und sagte zu ihnen: Friede sei mit euch!

20 Nach diesen Worten zeigte er ihnen seine Hände und seine Seite. Da freuten sich die Jünger, als sie den Herrn sahen. 21 Jesus sagte noch einmal zu ihnen: Friede sei mit euch! Wie mich der Vater gesandt hat, so sende ich euch. 22 Nachdem er das gesagt hatte, hauchte er sie an und sagte zu ihnen: Empfangt den Heiligen Geist! 23 Denen ihr die Sünden erlasst, denen sind sie erlassen; denen ihr sie behaltet, sind sie behalten.

24 Thomas, der Didymus genannt wurde, einer der Zwölf, war nicht bei ihnen, als Jesus kam. 25 Die anderen Jünger sagten zu ihm: Wir haben den Herrn gesehen. Er entgegnete ihnen: Wenn ich nicht das Mal der Nägel an seinen Händen sehe und wenn ich meinen Finger nicht in das Mal der Nägel und meine Hand nicht in seine Seite lege, glaube ich nicht.

26 Acht Tage darauf waren seine Jünger wieder drinnen versammelt und Thomas war dabei. Da kam Jesus bei verschlossenen Türen, trat in ihre Mitte und sagte: Friede sei mit euch! 27 Dann sagte er zu Thomas: Streck deinen Finger hierher aus und sieh meine Hände! Streck deine Hand aus und leg sie in meine Seite und sei nicht ungläubig, sondern gläubig! 28 Thomas antwortete und sagte zu ihm: Mein Herr und mein Gott! 29 Jesus sagte zu ihm: Weil du mich gesehen hast, glaubst du. Selig sind, die nicht sehen und doch glauben.

30 Noch viele andere Zeichen hat Jesus vor den Augen seiner Jünger getan, die in diesem Buch nicht aufgeschrieben sind. 31 Diese aber sind aufgeschrieben, damit ihr glaubt, dass Jesus der Christus ist, der Sohn Gottes, und damit ihr durch den Glauben Leben habt in seinem Namen.

Wort des lebendigen Gottes. A: Lob sei dir Christus. 

Gedanken zu den heutigen Bibelstellen:

  • Eine Gemeinschaft, die eine starke Anziehungskraft ausübt
    42Die Gläubigen hielten an der Lehre der Apostel fest und an der Gemeinschaft, am Brechen des Brotes und an den Gebeten.
    → Wo erlebe ich Gemeinschaft? – Welche Rituale sind mir/uns wichtig?
  • Die Osterbotschaft, die neue Hoffnung gibt, hat die Armen unserer Zeit im Blick
    44Und alle, die glaubten, waren an demselben Ort und hatten alles gemeinsam. 45Sie verkauften Hab und Gut und teilten davon allen zu, jedem so viel, wie er nötig hatte.
    Diese Beschreibung des Lebens der ersten Gemeinden ist vielleicht etwas idealisierend geschrieben, aber im Kern trifft es die Osterbotschaft.
    → Wie nehme ich die Armen unserer Zeit wahr? – Was haben sie nötig? – Wo kann ich helfen, wo bin ich überfordert?
  • Jesus tritt durch die verschlossenen Türen in unsere Mitte
    19Am Abend dieses ersten Tages der Woche, als die Jünger aus Furcht vor den Juden bei verschlossenen Türen beisammen waren, kam Jesus, trat in ihre Mitte und sagte zu ihnen: Friede sei mit euch!
    → Was sind meine Ängste und Sorgen? – Bewirken sie, dass ich mich verschließe?
    →  Wo der auferstandene Herr in unser Leben tritt, da öffnen sich Türen, die Angst vor den Menschen und vor dem Leben fällt ab, und sein Friede kehrt ein.
  • Diese Zeichen sind aufgeschrieben, damit ihr durch den Glauben Leben habt
    31Diese aber sind aufgeschrieben, damit ihr glaubt, dass Jesus der Christus ist, der Sohn Gottes, und damit ihr durch den Glauben Leben habt in seinem Namen.
    → Das Begreifen der Osterbotschaft braucht Zeit. Gespräche, Fragen, Zweifel, Begegnungen können helfen. Jesus macht den ersten Schritt auf uns zu.

Stille und/oder Austausch 

Lied:  Manchmal feiern wir mitten im Tag        David 162   oder You Tube

Glaubensbekenntnis
Durch den Glauben an den Auferstandenen haben wir das Leben. Bekennen wir diesen unseren Glauben:
Ich glaube an Gott, den Vater, den Allmächtigen, den Schöpfer des Himmels und der Erde, und an Jesus Christus, seinen eingeborenen Sohn, unsern Herrn, empfangen durch den Heiligen Geist, geboren von der Jungfrau Maria, gelitten unter Pontius Pilatus, gekreuzigt, gestorben und begraben, hinabgestiegen in das Reich des Todes, am dritten Tage auferstanden von den Toten, aufgefahren in den Himmel; er sitzt zur Rechten Gottes, des allmächtigen Vaters; von dort wird er kommen, zu richten die Lebenden und die Toten. Ich glaube an den Heiligen Geist, die heilige katholische Kirche, Gemeinschaft der Heiligen, Vergebung der Sünden, Auferstehung der Toten und das ewige Leben. Amen.

Fürbitten:
Wir bitten heute für alle Menschen, die in vielfältiger Weise in Not sind, in Enge leben, Gefühlen der Ausweglosigkeit ausgeliefert sind und keine Perspektiven sehen. Nennen wir diese Menschen beim Vornamen.
 A: Wir bitten dich, erhöre uns!

Vater unser
Wir beten das Gebet, das uns Jesus gelehrt hat: Vater Unser im Himmel, …

Friedensgruß
Wo der auferstandene Herr in unser Leben tritt, da öffnen sich Türen, die Angst vor den Menschen und vor dem Leben fällt ab, und sein Friede kehrt ein. Herr Jesus Christus, wir bitten dich: Schenke uns deinen Frieden, der uns aufleben lässt und das Herz fest macht im Vertrauen auf dich.

Geben wir uns ein Zeichen dieses Friedens.

Lied: Schalom – Männer und Frauen            David 87   oder You Tube

Brot und Wein teilen
Jesus sagt zu den Seinen: „Ich bin das Brot des Lebens. Keiner der zu mir kommt, wird jemals wieder Hunger leiden, und niemand, der an mich glaubt, wird jemals wieder Durst haben.“

Guter Gott, von dir kommt unser Leben. Du führst uns durch Christus, deinen geliebten Sohn, zusammen und verbindest uns in deinem Geist. Segne dieses Brot und den Wein, die wir jetzt miteinander teilen, als Zeichen des Lebens und unserer Gemeinschaft. Stärke uns in der Liebe zu dir und untereinander.
(mit der Hand ein Kreuzzeichen über das Brot und den Wein machen)

Brechen/Teilen von Brot und Wein

Segen
Gott, der dich wahrnimmt,
lasse zu deiner Erfahrung werden,
was er dir zugesagt hat:

Bei dir zu sein
In Angst und Unsicherheit,
zu dir zu stehen
in Ausweglosigkeit und Verlassenheit,
dich zu trösten,
wenn du bekümmert bist,
deine Bedürftigkeit
zu Herzen zu nehmen,
was immer auf dir lastet.

Er schenke dir,
was du dir selbst
nicht geben kannst:
Wachsendes Vertrauen
mitten in den Widersprüchen
dieses Lebens.                              (Sabine Naegeli)     

So segne uns Gott, der Vater und der Sohn und der Heilige Geist. Amen. 

Lied: Voll Vertrauen      David 187   oder You Tube                       

Abschluss
Gehet hin in Frieden. Halleluja. A: Dank sei Gott dem Herrn. Halleluja.

Download:
Hauskirche So 16.4.2023
Lesungen 16.4.2023

Ändern Sie den Vorschlag so ab, wie es für Ihre Situation passend ist. Wir wünschen Ihnen in der Feier des Gottesdienstes eine Stärkung des Glaubens und freuen uns über Rückmeldungen. Bei Martha + Josef Fritsche bedanken wir uns für die Vorbereitung des Gottesdienstes.