Hauskirche – Sonntag 7. Juni – Dreifaltigkeitssonntag

Thema: Der EINE dreifaltige Gott

Begrüßung + Kreuzzeichen 

Ich begrüße euch zum Gottesdienst am Dreifaltigkeitssonntag.
Ein Gott in drei Personen, so oft wir es sagen – bei jedem Kreuzzeichen – so geheimnisvoll bleibt das Zueinander der drei Personen in dem einen GOTT, an den wir glauben.

Bilder, wie dieses Mosaik von Anton Lehmden (Heilige Dreifaltigkeit) in der Kuppel von unserer St. Georgs-Kirche in Istanbul, aber auch die Bibeltexte, die wir heute hören werden, bleiben in ihrer Sprache offen, mehrdeutig …

Es ist der eigene Glauben, die Glaubenserfahrung unserer Mitchrist*innen, die uns etwas von dem Geheimnis näherbringen können. In den ersten Jahrhunderten haben Christen versucht dieses Geheimnis zu erklären und dadurch kam es zum Glauben an den EINEN dreifaltigen Gott.

So lade ich Sie ein ganz bewusst das Kreuzzeichen zu machen und bewusst in die Gegenwart des einen dreifaltigen Gottes zu treten, im Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes.

Stille

Lied: Wo zwei oder drei…             GL 926

Gebet
Lebendiger, dreifaltiger Gott,
wir können das Geheimnis deines dreifaltig-einen Wesen nicht mit dem Verstand erfassen, sondern nur mit der Sehnsucht der Herzens. Die liebevolle Einheit von Gott Vater, Sohn und Geist werde zur verwandelnden Kraft im Miteinander unter uns. Darum bitten wir Dich, der Du lebst und liebst und wirkst in alle Ewigkeit.

Hinführung zu den biblischen Texten

Gott, der dreifaltig EINE, wie kann er dargestellt werden, was kann über ihn gesagt werden…

Alle Zugänge zum Geheimnis unseres Gottes haben ihr Probleme und Grenzen. Das ist bei diesem Bild, aber auch beim Evangelium und den Lesungen (siehe Beilage) des heutigen Sonntags spürbar.

Evangelium:  Joh 3,16-18
Aus dem heiligen Evangelium nach Johannes.

Gott hat die Welt so sehr geliebt,
dass er seinen einzigen Sohn hingab,
damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren geht,
sondern ewiges Leben hat.

Denn Gott hat seinen Sohn nicht in die Welt gesandt, damit er die Welt richtet, sondern damit die Welt durch ihn gerettet wird.

Wer an ihn glaubt, wird nicht gerichtet;
wer nicht glaubt, ist schon gerichtet,
weil er nicht an den Namen des einzigen Sohnes Gottes geglaubt hat.

Gedanken zum Evangelium

  • Wie so mancher andere johanneische Text, ist dieses Evangelium keine leichte Kost. Spürt man dem Text nach und fragt sich, was heißt Gottes Liebe konkret, dann stellen sich zumindest für mich manche Fragen an diesen Text, gerade an dem heutigen Sonntag.
  • „Gott hat die Welt so sehr geliebt, dass er seinen einzigen Sohn hingab.“
    Aber hat er auch seinen Sohn geliebt, dass er ihn einfach hingibt, „nur“ damit die Welt gerettet wird?
  • In der heutigen Lesung offenbart sich Gott dem Mose und dem Volk Gottes mit folgenden Worten: Der HERR ist der HERR, ein barmherziger und gnädiger Gott, langmütig und reich an Huld und Treue. (Ex 34,6)
    Gilt das auch für den eigenen Sohn oder ist hier letztlich ein patriarchaler Gott am Werk, der es gut mit allen meint, aber genau weiß, was der einzelne, v.a. sein Sohn, zu tun hat?
  • Es gibt andere Stellen im Johannes-Evangelium, die eine andere Sprache sprechen und von der Einheit Gottes sprechen (Joh 14,10: ich bin im Vater und der Vater ist in mir …) und so stellt sich die Frage, ob es nicht gut ist, auch einmal zu versuchen, sich in den Sohn hinein zu fühlen, dann könnte es ev. heißen: „Ich habe die Welt so sehr geliebt, dass ich in die Welt wollte und ganz Mensch wurde und mich ihnen auslieferte, damit sie erfahren, dass ich ein Gott bin, der mit ihnen geht. Auch wenn diese Trennung für meinen Vater nicht einfach war …“
  • GOTT ist nicht einfach ein Gott, der dem anderen etwas befiehlt, GOTT ist der EINE Gott, der sich in unterschiedlicher Weise zeigt und den wir in unterschiedlichen „Personen“ wahrnehmen und erfahren können als Schöpfer und Vater, als Sohn und als Geist. 

Glaubensbekenntnis

In der jungen Kirche war man herausgefordert, diese Erfahrungen in Worte zu kleiden. In den ersten Jahrhunderten entstand das Nicäno-Konstantinopolitanische Glaubensbekenntnis.
Es ist bis heute Ausdruck des gemeinsamen Glaubens aller Christ*innen.
Ich lade ein, an diesem Sonntag bewusst, dieses lange, für uns oft ungewohnte Glaubensbekenntnis zu betrachten.

Großes Glaubensbekenntnis        GL 586,2 (siehe auch Beilage)

Sie können es laut lesen, auf sich wirken lassen …
Sätze oder Wörter, die sie betreffen wiederholen …

und danach miteinander in Austausch kommen:
Wo finde ich mich in meinem eigenen Glauben? Womit tue ich mich schwer?

Fürbitten

Im abschließenden Teil des heutigen Evangeliums heißt es „wer nicht an Jesus glaubt, der ist schon gerichtet“. Johannes geht es dabei um „glauben“ im Sinne von vertrauen. Jesus und seiner Botschaft der Liebe vertrauen, die er in Wort und Tat verkündet; sich auf sie einzulassen und entsprechend zu leben. Jeder, der sich vertrauend auf Jesu Vorbild der gelebten Liebe einlässt, ist gerettet, weil er so buchstäblich „erlebt“, wie das neue Leben ist, wie es sich anfühlt und erfahren lässt.

Bitten wir für uns selber, dass es uns ermöglicht wird, dieses Vertrauen in Gott zu haben und bitten wir für alle Menschen, die sich schwer tun anderen oder Gott zu vertrauen,
bzw. es aufgrund von Erfahrungen in ihrem Leben nicht können.
Sie können dabei Namen oder Personengruppen laut aussprechen.

Alle diese Bitten können wir hineinnehmen in das Gebet des Herrn:
Vater unser …

Friedensgruß

Als Jesus in die Mitte seiner Jünger*innen trat, sagte er zu ihnen: Friede sei mit euch!
Dieser Friede des Herrn sei allezeit mit Euch!
Schenken wir einander ein Zeichen des Friedens und der Versöhnung

Segen

Gehen wir in die neue Woche mit der Verheißung,
die Paulus in der heutigen Lesung an seine Gemeinde in Korinth richtet:

Die Gnade (das Geschenk, die Verheißung) des Herrn Jesu Christi,
und die Liebe Gottes
und die Gemeinschaft des Heiligen Geistes sei mit uns allen!

Und so segne uns der liebende und mit uns gehende Gott,
der Vater, der Sohn und der Heilige Geist.

Download:  Hauskirche Dreifaltigkeitssonntag
                      Lesungen Dreifaltigkeitssonntag    
                      Großes_Glaubensbekenntnis                                                                                                                                             

Ändern Sie den Vorschlag so ab, wie es für Ihre Situation passend ist. Wir wünschen Ihnen in der Feier des Gottesdienstes eine Stärkung des Glaubens und freuen uns über Rückmeldungen.

Bei Gerda Willam, Frohbotin in Istanbul, bedanken wir uns für die Vorbereitung dieses Gottesdienstes.