Hauskirche am Do 24. Dezember 2020 – Heiligabend

Thema: Gott wird Mensch in einem Stall

Die Feier am Heiligenabend denken wir in zwei Teilen.   

  • Adventfeier am Küchentisch
  • Weihnachtsfeier beim Christbaum

Adventfeier:

Vorbereitung

Tisch herrichten – Adventkranz – genügend Teelichter + Schale, in die die brennenden Teelichter gestellt werden können – Gotteslob –  ev. Musikinstrumente

Begrüßung + Kreuzzeichen

Ich begrüße euch zur Adventfeier am Heiligabend. Es ist schön, dass wir wieder miteinander feiern können. Wir denken an die Menschen, die heute coronabedingt nicht da sein können, aber ganz besonders auch an die Flüchtlinge, die niemand haben will, für die kein Platz ist. Maria und Josef haben diese Ablehnung auch erlebt, Maria musste Jesus in einem Stall zur Welt bringen.

Lied: Wir sagen euch an                              GL 223,1

Abraham ein Flüchtling
Israel weiß um das Schicksal des Fremd- und Vertriebenseins, oder um das Dasein als Flüchtende und Migranten. Sie haben es öfters in der Geschichte erlebt. Es ist Abraham, der aus seinem Vaterland weggerufen wird, in ein Land, das ihm erst noch gezeigt werden wird. Er soll und wird da zum Segen sein. Es ist Gott, der ihn weggerufen hat, und er kommt zunächst nach Kanaan. Der biblische Zugang lässt fragen, ob nicht jegliches Fortziehen von Menschen einem Ruf Gottes entspringt, ob der Grund die Liebe zu einem Menschen oder ob es die Flucht vor Gewalt oder Not ist?

Lied: Wir sagen euch an                              GL 223,2

Erfahrung: Gastfreundschaft ist ein hohes Gut

Abraham kommt zunächst nach Kanaan, zu Deutsch: Land der Demütigung oder Land der Unterdrückung. Dieses tiefe Bewusstsein hat dazu beigetragen, eine große Gastfreundschaft den Fremden oder Migranten gegenüber zu leben. Ja, wer einen Gast aufnimmt, bürgt mit seinem Leben für seine Sicherheit (Gen 19,6-8). Es gleicht dem Gewähren von Asyl.

Das Leben in der Fremde prägt Israel als Volk. Zur Zeit des Jakob kommen sie als Wirtschaftsflüchtlinge nach Ägypten. Sie flohen vor dem Hunger. Nach einem verheißungsvollen Anfang wird das Volk Israel immer stärker unterdrückt und drangsaliert. Letztlich war ein Progrom geplant. Jede männliche Geburt sollte getötet werden.

Lied: Wir sagen euch an                              GL 223,3

Menschliche Not berührt uns als Christen

Die Zustände im Flüchtlingslager Moria drohen aufgrund der aktuellen Ereignisse in Vergessenheit zu geraten. Trotzdem ist die Lage dort vor allem auch im Hinblick auf den kommenden Winter noch schlechter und für die Menschen unzumutbar.

Auch in Lesbos im Erstaufnahmelager „Kara Tepe“ sinken die Temperaturen immer weiter und auch Schnee ist hier keine Seltenheit. Viele Menschen haben ihr letztes Hab und Gut im Brand im alten Lager „Moria“ verloren und sind somit gar nicht auf den Winter vorbereitet. Rattenbisse bei Kindern sind keine Seltenheit.

Die Aktion „Zelte für die Menschlichkeit“ will unter den Christen des Landes auf diese Situation aufmerksam machen und sie in Erinnerung rufen. Wir dürfen dieses Elend und diese Menschen nicht vergessen. Die Zelte sollen an die grauenvollen Lebensbedingungen in den griechischen Auffanglagern erinnern.

Unsere Botschaft lautet: „Wir haben Platz.“ und „So – sind wir nicht!“ Wir sind mit der Rolle, die Österreich in diesem Gemenge spielt oder nicht spielt, nicht zufrieden. Auch Österreich ist gefordert Flüchtlinge aufzunehmen und an würdigen Lösungen mitzuarbeiten.

Lied: Wir sagen euch an                              GL 223,4

Beschenken und beschenkt werden

Das Beschenken der „Kleinen“ macht ein Volk nicht ärmer, sondern ist Grund und Anlass für viel Freude und Dankbarkeit, ist Ausgangspunkt einer Gesellschaft, in der das Miteinander gelingt, in der gelacht und gefeiert werden kann.

—  Stille  —

Fürbitten

Bitten oder Dank frei formulieren –  jeweils 1 Teelicht entzünden und die Wasserschale stellen

Lied: Kündet allen in der Not  GL 221

Gedicht: Weihnachtlich leben

Wie Maria und Josef:
bereit sein, die Botschaft zu hören,
ja sagen, sich in den Dienst nehmen lassen,
sich auf den Weg machen,
sich voll Vertrauen führen lassen,
sich ganz dem Wunder hingeben.

Wie die Hirten:
offen sein für die Botschaft,
sich eilends auf den Weg machen,
sich von Staunen ergreifen lassen,
das Wenige teilen, was man hat,
die Botschaft weitersagen.

Wie die Könige:
ahnen, suchen, forschen,
Zeichen erkennen und deuten,
sich auf den Weg machen,
sich führen lassen,
sich ergreifen lassen,
loben und danken,
den eigenen Reichtum teilen.

Weihnachtlich leben:
für die Botschaft bereit sein,
mich auf den Weg machen,
mich führen lassen,
mich von dem Wunder ergreifen lassen,
loben, danken, geben, was ich habe,
die Botschaft weitersagen.

© Gisela Baltes

Instrumentalstück: Es wird scho glei dumpa   oder  Stille

Warten   –  bis eine Person die Weihnachtsfeier vorbereitet hat

  • Christbaumbeleuchtung
  • Bibel herrichten, Lk 2, 1 -14 aufschlagen
  • Geschenke sind verdeckt (unter dem Christbaum)                       

Weihnachtsfeier beim Christbaum: im Stehen

Lied: Oh du fröhliche          GL    238

Weihnachtsevangelium: Lk 2, 1 – 14 vorlesen

Lied:  Stille Nacht     GL 249

Bescherung

Geschenke werden verteilt

Weihnachtsessen

Das Weihnachtsessen, Gebratene Weißwürste, Sauerkraut und Brötle findet bei uns vor der Adventfeier statt.

Wir sind uns bewusst, dass der Ablauf des Heilgabends sehr persönlich geprägt ist und deshalb auch entsprechend deutlich zu verändern ist. Wir hoffen, dass die Impulse eine Hilfe sein können und wünschen Ihnen frohe Weihnachten.

 Download: Hauskirche 24.12._Heilgabend
                      Weihnachtsevangelium                      

Bei Martha + Josef Fritsche bedanken wir uns für die Gestaltung dieser Feier am Hl. Abend, bei Erich Baldauf für die biblischen Impulse.