Hauskirche am So 7. Februar 2021 – 5. Sonntag im Jahreskreis

Thema: Einander aufrichten durch achtsame Begegnung

Vorbereitung

Kerze (eventuell an Lichtmess geweiht worden), Teelichter, Bibel, Liedblätter oder Gotteslob, Brötle oder Fladenbrot

Begrüßung

Als Zeichen der Gegenwart Gottes unter uns zünden wir in der Mitte die Kerze an. Wir beginnen unsere Wortgottesfeier „Im Namen des Vaters und des Sohnes …

Einleitung, Ritual

Wir stehen nun schon seit fast einem Jahr im Bann der Corona-Pandemie. Die täglichen Nachrichten über Erkrankte, Intensivpatienten und Verstorbene, Themen wie Angst und Unsicherheit, Wut und Verzweiflung, Einsamkeit und Depression haben auch unser Umfeld erfasst. Wir sehnen uns nach Licht und Hoffnungszeichen, nach menschlicher Nähe und nach Gemeinschaft.

Weil wir auch auf den Sonntagsgottesdienst in der Kirche verzichten müssen, könnten wir jetzt für einen Menschen, den wir in besonderer Weise vor Gott bringen möchten, ein Teelicht anzünden und ihn so an unserer Gottesdienstgemeinschaft teilhaben lassen.

Vielen Menschen vor uns ist es zur Erfahrung geworden: Im Hören des Gotteswortes geschieht Verwandlung und Heilung. In den Heilungsgeschichten der Bibel lesen wir von solchen Wundern. Dafür möchten wir im Eröffnungslied danken.

Lied: Ich lobe meinen Gott                            GL 400  oder You Tube

Tagesgebet

Gott, unser Vater,
wir sind dein Eigentum und setzen unsere Hoffnung allein auf deine Gnade. Bleibe uns nahe in jeder Not und Gefahr und schütze uns. Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn. Amen
(Aus Magnificat, Das Stundenbuch, Herder, Februar 2021)

Evangelium: Mk1,29-39

Aus dem heiligen Evangelium nach Markus.

In jener Zeit ging Jesus zusammen mit Jakobus und Johannes in das Haus des Simon und Andreas. Die Schwiegermutter des Simon lag mit Fieber im Bett.

Sie sprachen mit Jesus über sie, und er ging zu ihr, fasste sie an der Hand und richtete sie auf. Da wich das Fieber von ihr, und sie sorgte für sie.
Am Abend, als die Sonne untergegangen war, brachte man alle Kranken und Besessenen zu Jesus. Die ganze Stadt war vor der Haustür versammelt, und er heilte viele, die an allen möglichen Krankheiten litten, und trieb viele Dämonen aus. Und er verbot den Dämonen zu reden; denn sie wussten, wer er war.

In aller Frühe, als es noch dunkel war, stand er auf und ging an einen einsamen Ort, um zu beten. Simon und seine Begleiter eilten ihm nach, und als sie ihn fanden, sagten sie zu ihm: Alle suchen dich. Er antwortete: Lasst uns anderswohin gehen, in die benachbarten Dörfer, damit ich auch dort predige; denn dazu bin ich gekommen. Und er zog durch ganz Galiläa, predigte in den Synagogen und trieb die Dämonen aus.

Evangelium unseres Herrn Jesus Christus.  A: Lob sei dir, Christus.

Loblied: Halleluja, Halleluja, Herr dein Wort gibt uns Leben                       GL 737 oder You Tube

Betrachtung:

In diesem Evangelium gibt uns Jesus ein Beispiel, wie auch wir einander heilend begegnen und einander aufrichten können. Dazu können wir uns ganz lebhaft vorstellen, wie Jesus die fieberkranke Schwiegermutter des Simon besucht:

Zuerst sprechen sie mit Jesus über sie, – er hört zu und interessiert sich für ihre Not. Dann geht er zu ihr, wendet sich ihr zu, schenkt Zuwendung und weckt Vertrauen. Er fasst sie an der Hand, und durch diese Berührung geschieht Wandlung, Heilung, Ermutigung – und er richtet sie auf.

Jesus ist der Arzt, der Heiler. Er handelt mit seinen Händen. Nicht zufällig kommt die Hand und das Handeln in der Bibel mehr als 400 mal vor. Und noch heute sagt man von einem Arzt, dass er seine Patienten behandelt …

Elmar Simma schreibt in seinem Buch „Ermutigungen“ über die Heilende Berührung:
„Wir kennen alle die wohltuende Wirkung von Massagen und sanften Körperstimulationen. Menschen, die die Heilungsgabe besitzen, legen anderen die Hände auf.
Bei einer Berührung werden wir als leibseelische Wesen immer auch innerlich angerührt, sie geht uns buchstäblich unter die Haut. Dabei spüren wir auch, dass wir die Beziehung und den Kontakt zum anderen Menschen brauchen. – Auch Gott hat sich in Jesus selbst berührbar gemacht. Er ist ein Gott zum Angreifen geworden und teilt hautnah unsere Leiden und Freuden, unser Hoffen und unser Sterben. Jesus hat Kinder umarmt und berührte sogar die Aussätzigen. Er hat sie angefasst und so ihre Ohren, Augen, die Zunge geheilt.“

Wie wir es Jesus gleichtun können, kommt im folgenden Lied zum Ausdruck.

Lied: Hände, die schenken, erzählen von Gott                       GL 893  oder You Tube

Wir können also mit Händen und Worten, mit Augen und Lippen etwas Heilsames bewirken, Hoffnung schenken und aufrichten – auch wenn derzeit Vorsicht geboten ist und wir Abstand halten sollen – gerade jetzt suchen wir nach alternativen Möglichkeiten, wie wir einander zu Zeichen der Hoffnung und Zuversicht werden können.

Gespräch

Wir erzählen einander von positiven Erfahrungen in dieser schwierigen Zeit.

Wir denken an Menschen, die es schwer haben. Wo könnten wir ein Zeichen setzen, Aufmerksamkeit schenken, Trost spenden, füreinander beten …

Wir dürfen aber auch unsere eigene Sehnsucht nach der heilsamen Berührung vor Gott bringen. Das folgende Lied ist uns dabei Ausdruckshilfe.

Lied: Meine engen Grenzen                GL 437 oder You Tube

Segensgebet (mit Handauflegung)

Reihum legen wir dem rechten Nachbarn die Hand auf die Schulter. Jemand betet stellvertretend das Segensgebet:                       

Guter Gott, rühre uns an mit deiner heilenden Kraft.
Segne uns, damit wir ein Segen sind und mit zärtlichen Händen und einem hörenden Herzen, mit offenen Augen und mutigen Schritten dem Frieden den Weg bereiten.
Segne uns, wenn wir einander segnen, einander stärken und hoffen lehren und lass uns glauben, dass du uns trägst. Amen. (nach Katja Süß)

Gebet/Lied

Alle unsere Anliegen, alle Menschen, die wir heute besonders unter Gottes Schutz stellen wollen, legen wir jetzt vertrauensvoll in das
Unser-Vater-Gebet. (singen)        David 86   oder You Tube

Agape

Beim Brechen und Teilen des Brotes sprechen wir einander den Frieden zu.

Download:
Hauskirche So 7.2.2021
Texte-So 7.2. 2021

Ändern Sie den Vorschlag so ab, wie es für Ihre Situation passend ist. Wir wünschen Ihnen in der Feier des Gottesdienstes eine nachhaltige, wohltuende Wirkung für Geist, Seele und Körper und freuen uns über Rückmeldungen. Bei Magdalena Burtscher bedanken wir uns für die Gestaltung dieses Gottesdienstes.