Hauskirche – Wortgottesfeier am 3. Fastensonntag – 20. März 2022

Thema: „Ich bin da wo du bist“

Vorbereitung
Tisch herrichten, Kerze, Schale und Teelichter, Bibel, Gotteslob, Texte, die gemeinsam gelesen werden, Brot für die anschließende Agape

Begrüßung
Wir beginnen unsere Sonntagsfeier im Namen des Vaters, des Sohnes und des hl. Geistes. Als sichtbares Zeichen Seiner Gegenwart zünden wir unsere Feierkerze an. 

Ankommen und Stillwerden
In einer kurzen Stille dem Atem nachspüren – Wir können uns vorstellen, dass uns bei jedem Einatmen heiliger Geist durchströmt, uns stärkt und neu belebt. Beim Ausatmen können wir loslassen, was uns noch beschäftigt, was uns bedrückt und schwer macht – wir können es in Gottes Hand legen. – Welche Erfahrung aus der vergangenen Woche möchte ich heute vor Gott bringen – Fragen und Sorgen, Bitte und Dank? – In der Hoffnung auf Verwandlung zünde ich dazu ein Teelicht an.

Gebet und Kyrieruf
Mit dem Kyrieruf GL 155 oder You Tube
und dem Liedtext GL 414, die wir abwechslungsweise singen und beten, vertrauen wir Gott, der uns nahe ist.

Herr, unser Herr, wie bist du zugegen und wie unsagbar nah bei uns.
Allzeit bist du um uns in Sorge, in deiner Liebe birgst du uns. Kyrie eleison.  

Du bist nicht fern, denn die zu dir beten, wissen, dass du uns nicht verlässt.
Du bist so menschlich in unserer Mitte, dass du wohl dieses Lied verstehst. Kyrie eleison.

Du bist nicht sichtbar für unsere Augen, und niemand hat dich je gesehn.
Wir aber ahnen dich und glauben, dass du uns trägst, dass wir bestehn. Kyrie eleison.

Du bist in allem ganz tief verborgen, was lebt und sich entfalten kann.
Doch in den Menschen willst du wohnen, mit ganzer Kraft uns zugetan. Kyrie eleison.

Herr, unser Herr, wie bist du zugegen, wo nur auf Erden Menschen sind. B
Bleib gnädig so um uns in Sorge, bis wir in dir vollkommen sind. Kyrie eleison.

(ev. GL414 abschließend hören You Tube)

Einführung zur Lesung
Mitten in unseren Alltag, in all unsere Fragen und Erfahrungen, in unser Hoffen und Sehnen will uns jetzt das Wort aus der heiligen Schrift Antwort und Stärkung sein. Wir hören heute die sehr bedeutsame Geschichte von Mose und dem brennenden Dornbusch. Sie erzählt von einer Gotteserfahrung und von einer Berufungsgeschichte, die auch in unserem Glaubensleben als Grundbotschaft aufleuchtet.

Lesung: Ex 3,1-8a.10.13-15

Lesung aus dem Buch Exodus

In jenen Tagen weidete Mose die Schafe und Ziegen seines Schwiegervaters Jitro, des Priesters von Midian. Eines Tages trieb er das Vieh über die Steppe hinaus und kam zum Gottesberg Horeb. Dort erschien ihm der Engel des Herrn in einer Flamme, die aus einem Dornbusch emporschlug. Er schaute hin: Da brannte der Dornbusch und verbrannte doch nicht. Mose sagte: Ich will dorthin gehen und mir die außergewöhnliche Erscheinung ansehen. Warum verbrennt denn der Dornbusch nicht? Als der Herr sah, dass Mose näher kam, um sich das anzusehen, rief Gott ihm aus dem Dornbusch zu: Mose, Mose!

Er antwortete: Hier bin ich. Der Herr sagte: Komm nicht näher heran! Leg deine Schuhe ab; denn der Ort, wo du stehst, ist heiliger Boden. Dann fuhr er fort: Ich bin der Gott deines Vaters, der Gott Abrahams, der Gott Isaaks und der Gott Jakobs. Da verhüllte Mose sein Gesicht; denn er fürchtete sich, Gott anzuschauen. Der Herr sprach: Ich habe das Elend meines Volkes in Ägypten gesehen und ihre laute Klage über ihre Antreiber habe ich gehört. Ich kenne ihr Leid. Ich bin herabgestiegen, um sie der Hand der Ägypter zu entreißen und aus jenem Land hinaufzuführen in ein schönes, weites Land, in ein Land, in dem Milch und Honig fließen. – Und jetzt geh! Ich sende dich zum Pharao. Führe mein Volk, die Israeliten, aus Ägypten heraus! – Da sagte Mose zu Gott: Gut, ich werde also zu den Israeliten kommen und ihnen sagen: Der Gott eurer Väter hat mich zu euch gesandt. Da werden sie mich fragen: Wie heißt er? Was soll ich ihnen darauf sagen? Da antwortete Gott dem Mose: Ich bin der «Ich-bin-da». Und er fuhr fort: So sollst du zu den Israeliten sagen: Der «Ich-bin-da» hat mich zu euch gesandt. Weiter sprach Gott zu Mose: So sag zu den Israeliten: Der Herr, der Gott eurer Väter, der Gott Abrahams, der Gott Isaaks und der Gott Jakobs, hat mich zu euch gesandt. Das ist mein Name für immer und so wird man mich anrufen von Geschlecht zu Geschlecht.

Wort des lebendigen Gottes. – A: Dank sei Gott.

Antwortlied: Lobe den Herrn, meine Seele   GL 876 oder You Tube

Betrachtung
Was bedeutet nun dieser Name Gottes für mich / für uns? – Gott will für sein Volk, auch für uns derjenige sein, der auch durch dunkle Zeiten hindurch begleitet. – Konkret könnte das heißen:

Ich bin da, wenn du allein bist. Ich bin da, wenn du meinst, es geht nicht mehr weiter. Ich bin da, wenn du verzweifelt und traurig bist. Ich bin da, wenn du Angst und Furcht hast. Ich bin da, wenn du Sorgen hast und nicht schlafen kannst. Ich bin da, wenn du in großer Gefahr bist. Ich bin da, wenn du krank bist und Hilfe brauchst. Ich bin da, wenn du mit deinem Kummer nicht allein fertig wirst. Ich bin da, wenn für dich eine Welt zerbricht. Ich bin da, wenn du Liebe brauchst und jemanden, der dir zuhört. Ich bin da, wenn du an dir selbst zweifelst und deine Not herausschreien möchtest. Ich bin da …

Schauen wir auf unsere derzeitige Lebenssituation. Wo kann ich da die Stimme Gottes erkennen? Wo hat er seine Hand im Spiel? Wo höre ich seine Anrufung, seine Zumutung, sein Zutrauen? – Da, wo Gott zu mir spricht, ist heiliger Boden, nicht nur an auserwählten Plätzen. – Und hat dieser „Gott mit uns“ auch das Elend in der Ukraine gesehen? Können wir glauben, dass Gott auch in diesem Feuer gegenwärtig ist? – Eines bleibt uns nicht erspart: Wir müssen die Schuhe ausziehen wie Mose. Wir müssen dem Schmerz und der Angst der leidenden Menschen in die Augen sehen, uns berühren lassen vom Schrei der Verzweiflung – und hören, was meine Antwort sein könnte.

Einladung zu einer Zeit des Schweigens
Unsere Betroffenheit können wir ausdrücken, indem wir jetzt die Schuhe ausziehen.

Fürbitten
Anstelle von neu formulierten Fürbitten singen oder beten wir das Lied „Da wohnt ein Sehnen tief in uns“. GL 909 oder You Tube

Unser Vater – Gebet
Im gemeinsamen Gebet stärken wir einander im Gottvertrauen. Vater unser im Himmel, geheiligt …..

Friedensgruß
Wir legen dem rechten Nachbarn die Hand auf die Schulter, sprechen ihn beim Namen an und grüßen ihn „Shalom, Friede und Heil ist mit dir“.

Musikalische Vertiefung
Über You Tube kann das Lied „Du bist da, immer da“ von Kathi Stimmer-Salzeder eingespielt werden.

Segensgebet
Gott segne uns und behüte uns, dass wir bewahrt bleiben vor der Macht dunkler Kräfte in uns und vor der Versuchung, mit ihnen herrschen zu wollen in der Welt.
Gott segne uns und stärke uns, dass wir die Angst überwinden vor allem, was unser Leben bedroht und was zerstörerisch wirkt in der Welt.
Gott segne uns und erfülle uns mit Frieden, dass wir mit uns selbst zur Ruhe kommen und die gesammelten Kräfte einsetzen können für den Frieden in der Welt. Amen
(Christa Spilling-Nöker)

Sendung – Gehn wir in Frieden und bringen wir Frieden. – Dank sei Gott dem Herrn.

Agape
Wir machen das Kreuzzeichen über das Brot, teilen und essen es.

Hauskirche So 20. 3. 2022
Texte-So 20.3.2022
Ergänzung – Mose und der brennende Dornbusch

 

Ändern Sie den Vorschlag so ab, wie es für Ihre Situation passend ist. Wir wünschen Ihnen in der Feier des Gottesdienstes eine Stärkung des Glaubens und freuen uns über Rückmeldungen.
Bei Magdalena Burtscher bedanken wir uns für die Vorbereitung dieses Gottesdienstes.