Hauskirche am 19.Februar 2023, Siebter Sonntag im Jahreskreis

Thema: Was du nicht willst, das man dir tut, …

Vorbereitung: Bibel, Liederbuch, eine angezündete Kerze und evtl. Teelichter, Brot und Wein (Wasser)

Begrüßung und Einleitung
Liebe Mitfeierende, seid herzlich willkommen zu unserer heutigen Hauskirche.
Was du nicht willst, das man dir tut, das füg auch keinem anderen zu“. (vgl. Matth.7:12)
Dieser Spruch ist wohl allen hinlänglich bekannt. Es ist dieser Satz, der uns bei der Vorbereitung in den Sinn kam. Er kommt uns vor, wie eine Zusammenfassung der heutigen Lesungs- und Evangeliums-Texte, die von Gottesliebe und Feindesliebe handeln, und die wohl auch die Selbstliebe miteinschließen.

Wir wollen diesen Gottesdienst im Namen Gottes beginnen: Im Namen des Vaters, und des Sohnes, und des Hl. Geistes. Amen.

Lied: In Deinem Namen wollen wir den Weg gemeinsam gehen mit Dir        David 190  oder You Tube

Gebet
Ewiger Vater,
wende unsere Herzen zu Dir hin,
damit wir Dich als das einzig Notwendige suchen.
Schaffe Du uns neu,
dass wir Menschen der Liebe werden,
deine sichtbaren Worte.
Darum bitten wir durch Jesus Christus, unseren Herrn und Bruder.

Lied: Herr, gib uns Mut zum Hören   GL 448  oder You Tube

Lesung: Lev 19, 1-2;17-18

Lesung aus dem Buch Levitikus

„Der Herr sprach zu Mose: Rede zur ganzen Gemeinde der Israeliten und sag zu ihnen: Seid heilig, denn ich, der Herr, euer Gott, bin heilig. – Du sollst in deinem Herzen keinen Hass gegen deinen Bruder tragen. Weise deinen Mitbürger zurecht, so wirst du seinetwegen keine Sünde auf dich laden. An den Kindern deines Volkes sollst du dich nicht rächen und ihnen nichts nachtragen. Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst. Ich bin der Herr.“

Das sind die Worte der heutigen Lesung. A: Dank sei Gott

Lied: Alle meine Quellen entspringen in Dir        GL 891  oder You Tube

Evangelium: Mt 5, 38 – 48
Einleitung
„Als Jesus die vielen Menschen sah, stieg Er auf den Berg. Er setzte sich und seine Jünger traten zu ihm. Und er öffnete seinen Mund, er lehrte sie und sprach:“ So fängt das 5. Kapitel an, es ist ein Teil der sogenannten Bergpredigt, ein Kernstück des Matthäus-Evangeliums. Wie damals, spricht Jesus heute zu uns, denn diese Botschaft hat bis heute nichts von seiner Aktualität verloren. 

Aus dem heiligen Evangelium nach Matthäus.

„Ihr habt gehört, dass gesagt worden ist: Auge um Auge, Zahn um Zahn. Ich aber sage euch: Leistet dem, der euch etwas Böses antut, keinen Widerstand, sondern wenn dich einer auf die rechte Wange schlägt, dann halt ihm auch die andere hin! Und wenn dich einer vor Gericht bringen will, um dir das Hemd wegzunehmen, dann lass ihm auch den Mantel! Und wenn dich einer zwingen will, eine Meile mit ihm zu gehen, dann geh zwei mit ihm! Wer dich bittet, dem gib, und wer von dir borgen will, den weise nicht ab!

Ihr habt gehört, dass gesagt worden ist: du sollst deinen Nächsten lieben und deinen Feind hassen. Ich aber sage euch: Liebt eure Feinde und betet für die, die euch verfolgen, damit ihr Kinder eures Vaters im Himmel werdet; denn Er lässt seine Sonne aufgehen über Bösen und Guten und Er lässt regnen über Gerechte und Ungerechte. Wenn ihr nämlich nur die liebt, die euch lieben, welchen Lohn könnt ihr dafür erwarten? Tun das nicht auch die Zöllner? Und wenn ihr nur eure Brüder grüßt, was tut ihr damit Besonderes? Tun das nicht auch die Heiden?
Seid also vollkommen, wie euer himmlischer Vater vollkommen ist!“

Wort des lebendigen Gottes. A: Lob sei dir Christus.

Kurze Stille 

Gedanken zum Evangelium
Wer diesen Text zum ersten Mal liest und ihn wörtlich nimmt, versteht wohl die Welt nicht mehr.
Sollen wir uns wirklich mit Bösem oder Unrechtem abfinden und auch noch etwas obendrauf legen??? Beim mehrfachen Lesen dieses Textes wird aber klar, dass sinngemäß etwas anderes gemeint ist:

Wenn Jesus zu seinen Zuhörern sagt, “euch wurde gesagt Auge um Auge und Zahn um Zahn“ – was eine übliche Verhaltensweise in Zeiten des Alten Testaments war – und dann ergänzt: „Ich aber sage euch, leistet dem der etwas Böses tut keinen Widerstand“ – dann regt Er damit an, nicht mehr Gleiches mit Gleichem zu vergelten, sondern Er ermutigt dazu, die Spirale der Gewalt zu beenden und nach anderen, gewaltfreien Lösungen zu suchen. Es bedeutet auch, dass mit Jesus neue Regeln und Verhaltensweisen gültig geworden sind, die das Althergebrachte überholt haben. Sich dafür zu entscheiden nicht mit gleicher Münze zurückzuzahlen, hat nichts mit Feigheit zu tun. Im Gegenteil, das braucht Mut, Stärke und Respekt gegenüber dem Anderen.

Darum und um mehr noch geht es, wenn Jesus sagt: „Ihr habt gehört:  liebe deinen Nächsten und hasse deine Feinde“ – „Ich aber sage euch: liebt eure Feinde und betet für sie.“ – Deshalb nämlich, „weil Gott seine Sonne aufgehen lässt über Bösen und Guten und Er lässt es regnen über Gerechte und Ungerechte“.  Das heißt: Gott liebt uns alle – so wie wir sind – und Er möchte, dass auch wir diese Liebe in unserem Gegenüber an-erkennen und danach handeln.  Es ist eine (schwierige) Lebensaufgabe, die Menschen zu lieben, die wir nicht mögen; die uns auf irgendeine Weise nicht gerecht geworden sind; die auf uns herabschauen und mit deren Verhaltensweisen wir uns schwer tun. Dennoch:  eine ungerechte Situation oder Tat betrachtet mit Augen der Liebe und des Respekts, wird anders/milder beurteilt und eine Versöhnung ist eher möglich.

Das 5. Kapitel schließt mit den Worten: “Seid also vollkommen, wie euer himmlischer Vater vollkommen ist!“ Das wird uns ganz wohl nicht gelingen, aber versuchen können wir es trotzdem.

Text nach Sabine Naegeli

Wieviel Gedanken in meinem Herzen, mein Gott,
die Zerstörung sähen.        
Den Zorn spüre ich, die Kälte, die Wut,
den Drang zurückzuschlagen.
Ich lasse alles zu,       
aber es erleichtert mich nicht.                                                         

Ich will den, der mich verletzt hat,
in Schutz nehmen vor mir.    
Ich will verstehen,
seine Bedürftigkeit wahrnehmen.

Ich will verzeihen.
Und habe nicht auch ich verletzt?
Ich will nicht zulassen,
dass das Unversöhnliche Wurzeln schlägt in mir.

Gott Du bist reich an Verzeihen,
heile uns wieder,
und bringe uns neu auf den Weg
zueinander, zu Dir.

Stille  – ev.Instrumentalmusik

Ein nachapostolisches Bekenntnis (von Kurt Marti)

Ich glaube an Gott,
der Liebe ist,
den Schöpfer des Himmels und der Erde.

Ich glaube an Jesus,
sein menschgewordenes Wort,
den Messias der Bedrängten und Unterdrückten.
Der das Reich Gottes verkündet hat
und gekreuzigt wurde deswegen,
ausgeliefert wie wir der Vernichtung des Todes.
Aber am dritten Tag auferstanden,
um weiterzuwirken für unsere Befreiung,
bis dass Gott alles in allem sein wird.

Ich glaube an den Heiligen Geist,
der uns zu Mitstreitern des Auferstandenen macht,
zu Brüdern und Schwestern derer,
die für Gerechtigkeit kämpfen und leiden.

Ich glaube an die Gemeinschaft der weltweiten Kirchen,
an die Vergebung der Sünden,
an den Frieden auf Erden,
für den zu arbeiten Sinn hat
und an die Erfüllung des Lebens
über unser Leben hinaus.

Lied: Lasst uns loben, freudig loben     GL 489 – 1  oder You Tube

Fürbitten
In diesen bewegten Zeiten, in denen Zerstörung, Hass, Wut und Missachtung  alltäglich vorkommen, halten wir inne und denken in Stille darüber nach, was wir vor Gott, der uns liebt so wie wir sind, hinlegen möchten und bitten Ihn um sein Erbarmen. A:. Wir bitten dich erhöre uns
(Wer möchte kann zu jedem Gedanken, zu jeder Bitte ein kleines Lichtlein entzünden)

Vater unser
Wir beten das Gebet, das uns Jesus gelehrt hat und in dem es heißt:“ vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unseren Schuldigern.“ Vater Unser im Himmel, geheiligt werde Dein Name …

Friedensgruß
So wie Jesu uns den allumfassenden Frieden verheißen hat, so wünschen wir uns gegenseitig „Shalom“: Ich wünsche dir den Frieden von Herzen, er sei mit dir und mit mir, überall und hier, ich reiche dir meine Hand.

Lied: Meinen Frieden gebe ich euch                         David 90    oder You Tube

Teilen von Brot und Wein (Wasser)
Beim letzten Abendmahl hat Jesus Brot und Wein mit seinen Jüngern geteilt, mit der Bitte dies zu tun zu Seinem Gedenken: laden wir Ihn und alle, die in unserem Herzen sind (gedanklich) ein, und gedenken in Dankbarkeit, alles was wir aus Gottes Hand bekommen.
Brechen/Teilen von Brot und Wein

Segen
Der Herr segne uns,
er behüte uns,
er lasse Sein Angesicht über uns leuchten,
er schenke uns seinen Frieden und
begleite uns in der Zeit, die vor uns liegt.

Im Namen des Vaters, des Sohnes und des hl. Geistes. Amen. 

Abschluss
Gehet hin in Frieden. A: Dank sei Gott dem Herrn.

 

Download:
Hauskirche So 19.2.2023
Lesungen So 19.2.2023

Ändern Sie den Vorschlag so ab, wie es für Ihre Situation passend ist. Wir wünschen Ihnen in der Feier des Gottesdienstes eine Stärkung des Glaubens und freuen uns über Rückmeldungen. Bei Ada + Christoph Steininger bedanken wir uns für die Vorbereitung dieses Gottesdienstes.