Hauskirche am 27. November 2022 1. Adventsonntag

Thema: Advent – Weg zum Licht

 

 

Vorbereitung
Bereiten Sie einen Platz zum gemeinsamen Feiern vor (Tischtuch, Bibel, Gotteslob,…). Stellen Sie den Adventkranz und ev. Weihwasser bereit.

Kreuzzeichen und Begrüßung
Beginnen wir diesen Gottesdienst in SEINEM Namen, im Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes (+).

Mit dem heutigen Sonntag beginnt der Advent. Dass noch keine Kerze am Adventkranz brennt, zeigt unsere Situation.
Viele „dunkle Nachrichten“, Hiobsbotschaften, begegnen uns im Alltag und in den Nachrichten, die wir hören: Inflation, hohe Lebenskosten, Armutsfallen, Krieg in der Ukraine … Blicken wir auf die vergangene Woche, bringen wir vor Gott all unsere Sorgen und Nöte und bitten wir ihn dann um sein Erbarmen:

Stille

Lied: Tau aus Himmelshöhn    GL 158  oder You Tube

Gebet
Gott, Du bist mit uns unterwegs. Du weißt, wie verzagt und müde wir sind, wenn wir unserer Alltagssorgen und die großen Probleme in unserer Welt sehen: Menschen, die nicht wissen, wie sie bei uns überleben können. Menschen in der Ukraine und Russland und in allen Kriegsgebieten: Soldaten, die zum Kampf gezwungen werden; Eltern, die Angst um ihre Kinder haben; Lügen, die verbreitet werden und damit einen Vorwand für Krieg liefern.

Wir hoffen auf Frieden, verlieren ihn aber immer wieder, wir ersehnen Gerechtigkeit, machen sie aber oft selbst zunichte,
wir träumen von einer neuen Welt, entkommen aber der alten nicht.

Dir danken wir, dass Du in uns Hoffnung weckst, Deine Verheißungen lässt Du unter uns lebendig werden. Dein Licht wächst unter uns.

Segnung des Adventkranzes
Der Adventkranz, der uns in den kommenden vier Wochen begleiten wird, lässt diese Verheißung Gottes, von der wir später auch in der Lesung hören, lebendig werden: Das Licht der Kerzen, das Grün der Zweige …
Gott, du Quelle unserer Hoffnung. In den Dunkelheiten unseres Lebens, in finsterer Ausweglosigkeit, wenn in der Natur nichts mehr wächst und die Sehnsucht nach Licht immer größer wird, versammeln wir uns im Advent um einen grünen Kranz und entzünden jede Woche ein Licht mehr. Damit bereiten wir uns auf das Weihnachtsfest vor, das Fest, indem du, Gott, auf der Erde in einem kleinen Kind zu atmen begannst. Dich, Gott, bitten wir: Segne diesen Kranz und führe uns mit allen zusammen, die ebenfalls diese Sehnsucht nach Licht in sich spüren.
Segne diese grünen Zweige, damit sie uns zu einem Zeichen der Hoffnung werden auf ein sinnvolles und geglücktes Leben. (kfb-Adventimpuls)

Die Teilnehmenden können nun ein Segenskreuz über den Kranz machen und – falls Weihwasser im Haus ist – ihn besprengen. Danach wird die erste Kerze entzündet.

Lied: Wir sagen Euch an den lieben Advent      GL 223, 1. Strophe  oder You Tube

Lesung: Jes 2,1-5
Die Lesung vom 1. Adventsonntag aus dem Buch Jesaja spricht ebenfalls von dieser Verheißung, die uns in der Dunkelheit geschenkt wird.:

Lesung aus dem Buch Jesaja

Das Wort, das Jesaja, der Sohn des Amoz, über Juda und Jerusalem geschaut hat.
Am Ende der Tage wird es geschehen: Der Berg des Hauses des HERRN steht fest gegründet als höchster der Berge; er überragt alle Hügel. Zu ihm strömen alle Nationen. Viele Völker gehen und sagen: Auf, wir ziehen hinauf zum Berg des HERRN und zum Haus des Gottes Jakobs. Er unterweise uns in seinen Wegen, auf seinen Pfaden wollen wir gehen. Denn vom Zion zieht Weisung aus und das Wort des HERRN von Jerusalem. Er wird Recht schaffen zwischen den Nationen und viele Völker zurechtweisen.
Dann werden sie ihre Schwerter zu Pflugscharen umschmieden und ihre Lanzen zu Winzermessern. Sie erheben nicht das Schwert, Nation gegen Nation, und sie erlernen nicht mehr den Krieg.
Haus Jakob, auf, wir wollen gehen im Licht des HERRN.

Das sind die Worte der heutigen Lesung. A: Dank sei Gott.

Gedanken zur Lesung
(angelehnt an die Auslegung der Sonntagslesungen des katholischen Bibelwerks [https://www.bibelwerk.de/fileadmin/sonntagslesung/a_advent.1_l1_jes.2.pdf]

Diese Prophetenworte waren auch damals nicht in eine Freudenzeit hineingesagt worden. Das 1. Kapitel ist eine Anklage an die Oberschicht und ihr Tun, sowie eine Warnung vor dem drohenden Gericht. Danach folgt diese Vision:

  • Die Initiative für den Frieden geht von den Völkern aus: Sie versammeln sich am Ende der Zeit. „Nur wenn sie selbst den ersten Schritt tun, also von sich aus zu Gott kommen und auf seinen Wegen gehen wollen, handelt Gott heilvoll an ihnen.“
  • Dieser Wunsch der Menschen, Gottes Weisung zu folgen ist aber zu wenig. Wir sind alleine zu schwach. Gott selber schafft Recht und weist zurecht. Es ist kein Alleingang Gottes. Wir werden durch die Zurechtweisung (besser wäre Auseinandersetzung) auch eingeladen uns der Schuld zu stellen, sich mit ihr auseinanderzusetzen, Friede kann erst dann einkehren.
  • Angesichts der Kriege in der Welt, die wir täglich vor Augen haben, ist das Bild vom Frieden umso eindrucksvoller: statt Schwerter Pflugscharen, statt Lanzen Winzermesser. Der Krieg in der Ukraine zeigt uns täglich die Vernichtung der Ressourcen – für alle Beteiligte in der Ukraine, in Russland und seine Auswirkungen auf den Hunger in den Ländern des Südens und die Energiekosten in Europa.

Die Jesaja-Vision will uns ermutigen zum Handeln. Wir sind nicht einfach der Situation ausgeliefert. Wir können und sollen etwas tun. Wir sind eingeladen, wachsam zu sein, wie es auch im Evangelium des 1. Adventsonntags (Mt 24,29-44) heißt. Wachsam zu sein, damit wir die Zeichen erkennen, wenn Gott heute in die Welt kommt.

Lied: Kündet allen in der Not     GL 221, 1-2   oder You Tube

Glaubensbekenntnis
Ich glaube an Gott, den Vater, den Allmächtigen, den Schöpfer des Himmels und der Erde, und an Jesus Christus, seinen eingeborenen Sohn, unsern Herrn, empfangen durch den Heiligen Geist, geboren von der Jungfrau Maria, gelitten unter Pontius Pilatus, gekreuzigt, gestorben und begraben, hinabgestiegen in das Reich des Todes, am dritten Tage auferstanden von den Toten, aufgefahren in den Himmel; er sitzt zur Rechten Gottes, des allmächtigen Vaters; von dort wird er kommen, zu richten die Lebenden und die Toten. Ich glaube an den Heiligen Geist, die heilige katholische Kirche, Gemeinschaft der Heiligen, Vergebung der Sünden, Auferstehung der Toten und das ewige Leben. Amen.

Fürbitten
Wir antworten auf die Fürbitten gemeinsam mit: Herr, wir warten auf Dich.

  • Für alle, die Ausschau halten nach dir, die achtsam, wachsam und aufmerksam sind für dein Kommen und Wirken in der Welt.
  • Für alle, die sich für ein gutes Miteinander einsetzen.
  • Für alle, die müde geworden sind im Einsatz füreinander.
  • Für alle, die sich für den Frieden engagieren.
  • Für alle, die krank sind und auf deine Zuwendung hoffen.
  • Für alle Verstorbenen, die wir Dir anvertrauen.

Vater unser
Beten wir gemeinsam, wie Jesus es uns gelehrt hat: Vater unser im Himmel, …

Friedensgruß
Wir leben in einer Welt voll Krieg und Gewalt. Auch im Alltag, in der Arbeit, in der Schule, in der Familie ist es manchmal nicht leicht, aufeinander zuzugehen und nach Meinungsverschiedenheiten oder nach einem Streit sich wieder zu versöhnen. Wie die Lesung sagt, hilft Gott uns, Schritte des Friedens zu gehen, nicht nur in Worten, sondern auch in Taten. Er hat Seinen Frieden am Ostermorgen den Jüngern verkündet: Der Friede sei mit Euch.
Diesen Frieden wollen wir uns auch gegenseitig wünschen.

Lied: Du bist das Licht der Welt   GL 856  oder You Tube

Schlussgebet und Segen:
Gott, wir danken dir für das Licht, das Wärme und Helligkeit ausstrahlt. Wir beginnen heute eine Zeit der Vorbereitung auf Dein Kommen, eine Zeit der Freude und der Erwartung. In der Unruhe unserer Tage hilf uns, unter den vielen Nebensächlichkeiten das Wichtige zu entdecken und im alltäglichen Trott einander ein offenes Herz zu schenken.

Dazu segne uns, der mit uns gehende Gott, der Vater, der Sohn und der Heilige Geist.

Abschluss
Gelobt sei Jesus Christus A: In Ewigkeit. Amen

Download
Hauskirche So 27.11.2022
Lesung So 27.11.2022

Ändern Sie den Vorschlag so ab, wie es für Ihre Situation passend ist. Wir wünschen Ihnen in der Feier des Gottesdienstes eine Stärkung des Glaubens und freuen uns über Rückmeldungen. Bei Gerda Willam bedanken wir uns für die Vorbereitung dieses Gottesdienstes.