Hauskirche – am 23. Oktober 2022 – 30. Sonntag im Jahreskreis

Thema: Wir sind bedürftig – Gottes Gnade ist mit uns!

 

Vorbereitung
Tisch herrichten – Kerze und Zündhölzer – Bibel und Texte – Gotteslob –  Brot im Korb und Wein/Traubensaft im Krug, Gläser – Einladung zum Platz nehmen

Kurze Stille zum Ankommen 

Kerze anzünden, Begrüßung und Kreuzzeichen 
Ich begrüße euch herzlich zu dieser Feier am 30. Sonntag im Jahreskreis. Wir beginnen im Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen

Heute hören wir im Evangelium das Gleichnis vom Pharisäer und dem Zöllner. Immer, auch schon als Kind, hat mich diese Geschichte besonders berührt. Dass bei Gott auch die Kleinen wichtig sind, alle von ihm gesehen werden. Ist es nicht höchst beruhigend, dass nicht nur die sogenannten Wichtigen, die alles richtig zu machen scheinen, sondern auch jene, die einiges verbockt haben, bei Gott Gehör, Halt finden und zählen?

Rückblick
Wir schauen auf die letzte Zeit zurück und spüren folgenden Fragen nach:

  • Wo habe ich mich klein gefühlt, habe persönlich Grenzen bewusst wahrgenommen?
  • In welcher Situation habe ich bei mir Gefühle der Ohnmacht gespürt, bin ich ratlos gewesen?
  • Wo habe ich mich „mit leeren Händen“ gefühlt, war ratlos?
  • Gab es Begegnungen, die mich besonders beglückt haben?
  • Konnte ich jemandem Zuversicht oder Trost vermitteln?
  • Habe ich erfahren, dass mein Zuhören, Handeln oder Reden anderen guttut?

Antworttext: Befreiende Unvollkommenheit

Befreiend die Grundhaltung
Scheitern zu dürfen
Unvollkommen zu bleiben
Als hohes Ideal echter Menschwerdung

All mein Sein und Wirken
Bleibt zum Glück immer Stückwerk
Auch wenn ich mein Bestes gegeben habe
Bleibe ich mir und anderen etwas schuldig

Erlösend die Einsicht
Aus Brüchen wachsen zu können
Aus Fehlern lernen zu dürfen
Als Weg der Toleranz

Echte Beziehungsfähigkeit
Ist ohne Konflikte ungesund
Wachsende Lebendigkeit
Braucht leidenschaftliche Auseinandersetzungen

Bewegend die Zusage
Niemals perfekt sein zu müssen
Stets reifen zu können
Als Versöhnung mit dem Leben 
(Pierre Stutz)

Lied: Herr gib uns Mut zum Hören     GL 448  oder You Tube

Lesung: Sir 35, 15b–17.20–22a

Lesung aus dem Buch Jesus Sirach

Der Herr ist Richter und es gibt vor ihm kein Ansehen der Person. Er bevorzugt niemanden gegenüber einem Armen, die Bitte eines ungerecht Behandelten wird er erhören. Er missachtet nicht den Hilferuf der Waise und die Witwe, wenn sie ihren Jammer ausschüttet.
Wer Gott wohlgefällig dient, wird angenommen und seine Bitte dringt bis in die Wolken. Das Gebet eines Demütigen durchdringt die Wolken, und bevor es nicht angekommen ist, wird er nicht getröstet und er lässt nicht nach, bis der Höchste darauf schaut. Und er wird für die Gerechten entscheiden und ein Urteil fällen.

Das sind die Worte der heutigen Lesung. A: Dank sei Gott.

Lied: Gottes Wort ist wie Licht in der Nacht     GL 450      oder You Tube

Im heutigen Evangelium hören wir, welche Gedanken und Gebete dem Pharisäer und dem Zöllner durch den Kopf gehen und mit welchen Gefühlen sie den Tempel verlassen.

Evangelium: Lk 18, 9-14

Aus dem heiligen Evangelium nach Lukas.

In jener Zeit erzählte Jesus einigen, die von ihrer eigenen Gerechtigkeit überzeugt waren und die anderen verachteten, dieses Gleichnis:
Zwei Männer gingen zum Tempel hinauf, um zu beten; der eine war ein Pharisäer, der andere ein Zöllner.
Der Pharisäer stellte sich hin und sprach bei sich dieses Gebet: Gott, ich danke dir, dass ich nicht wie die anderen Menschen bin, die Räuber, Betrüger, Ehebrecher oder auch wie dieser Zöllner dort. Ich faste zweimal in der Woche und gebe den zehnten Teil meines ganzen Einkommens.
Der Zöllner aber blieb ganz hinten stehen und wollte nicht einmal seine Augen zum Himmel erheben, sondern schlug sich an die Brust und betete: Gott, sei mir Sünder gnädig!
Ich sage euch: Dieser ging gerechtfertigt nach Hause zurück, der andere nicht. Denn wer sich selbst erhöht, wird erniedrigt, wer sich aber selbst erniedrigt, wird erhöht werden.

Stille

Gedankenaustausch zu den Bibeltexten 

  • Welche Gefühle, Erinnerungen lösen diese Bibeltexte in mir aus?
  • Mit welchen Eigenschaften der Figuren bin ich vertraut?
  • Was ist mir unverständlich?
  • Wo sehe ich eine mögliche Veränderungen durch diese Worte bei mir?
  • Was könnte das Zusammenleben zwischen Anders-denkenden grundlegend verbessern?
  • Eigene Beiträge

Stille

Lied: Ubi Caritas (3x singen)   GL 285      oder You Tube

Fürbitten
Wir wollen nun jene Menschen, die an einem Wendepunkt stehen, am Leben leiden oder an die wir in besonderer Weise denken, hereinnehmen, ihre Namen und das Anliegen nennen.

Vater unser
Wir legen unsere Anliegen vor Gott und beten nun das Vater unser. Wir beten auch für alle, mit denen wir verbunden sind. Vater unser, ….

Friedensgruß
Wir geben uns gegenseitig ein Zeichen des Friedens.

Segensgebet: An deiner Seite
Wir stehen auf, legen uns gegenseitig einen Arm auf die Schulter

Der Herr segne dich und behüte dich.
Er gehe an deiner Seite
Er höre deine Fragen und deine Bitten
Er sei deine Hilfe jetzt und immer
Amen.

Agape
Wir segnen das Brot und den Wein, indem wir ein Kreuzzeichen darüber machen. Wir brechen das Brot und teilen es miteinander, wir verteilen auch den Wein in die Gläser.

Abschluss
Mit dem gemeinsamen Mahl teilen wir uns auch vertrauensvoll alles mit, was wir einander gerne erzählen.
Ich wünsche allen einen gesegneten Sonntag und eine gute Woche. 

Download
Hauskirche So 23.10.2022
Texte So 23.10.2022

Ändern Sie den Vorschlag so ab, wie es für Ihre Situation passend ist. Mögen Sie in der Feier des Gottesdienstes eine positive Wirkung für Geist, Seele und Körper erleben. Wir freuen uns über Rückmeldungen. Bei Marie-Luise Huchler bedanken wir uns für die Vorbereitung dieses Gottesdienstes. 

Quellennachweis:
Schott
Text Befreiende Unvollkommenheit: Pierre Stutz (Erschienen in der spirituellen Fotozeitschrift ferment) www.ferment.ch Segensgebet: Theophil Tobler