Hauskirche – 26. Dezember 2020 – Hl. Stephanus, erster Märtyrer

Thema: Stephanus  –  Gott wohnt im Menschen oder der Himmel steht offen

Begrüßung und Kreuzzeichen

Wir wollen nun miteinander Gottesdienst feiern, und uns daran erinnern, dass der Mensch gewordene Gott bei uns in der Mitte ist: Im Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen.

Lied: Oh du fröhliche              GL 238

Hinführung:

„Nur einen Tag nach Weihnachten findet das Fest des heiligen Stephanus statt. Denn Stephanus war der erste Märtyrer nach der Geburt Jesu Christi, der Erste, der bereit war, für seinen Glauben zu sterben. „Der Stefanitag erinnert uns, dass Weihnachten nicht nur ein Fest der frommen Besinnung ist, sondern auch der Bereitschaft, bis zum Schluss am Glauben festzuhalten“, erklärt Toni Faber, Dompfarrer von St. Stephan.

Auch der Stephansdom ist dem heiligen Stephanus geweiht. Das Bild am Hochaltar, gemalt von Tobias Pock im Jahr 1647, zeigt die Steinigung des Märtyrers, etwa 40 n. Chr. „Er sinkt in die Knie und während er gesteinigt wird, hat er die Größe, für seine Verfolger zu beten. Er sieht den Himmel offen, sieht das Antlitz Jesu und das Antlitz Gottes strahlend über ihm und sagt, ‚Herr nimm meinen Geist auf‘“, schildert der Dompfarrer. In der Bibel heißt es: „Stephanus aber betete: ‚Herr, rechne ihnen diese Sünde nicht an‘. Nach diesen Worten starb er.“

Über die jungen Jahre Stephanus’ – es wird angenommen, dass er ein Jahr nach Jesus geboren wurde – ist wenig bekannt. Seine Biografie wird da interessant, wo er in seiner Urgemeinde in Jersualem aktiv wurde: Als erster von sieben Diakonen sollte Stephanus Streitereien zwischen Hellenisten und Hebräern schlichten. Durch eine seiner Predigten geriet er mit den hellenistischen Juden in Konflikt – sie beschuldigten ihn der Gotteslästerung und brachten ihn vor den Hohen Rat. In einer flammenden Verteidigungsrede, die längste der Apostelgeschichte, bekannte er sich zum christlichen Glauben. Dies echauffierte seine Ankläger so sehr, dass sie ihn vor die Tore der Stadt trieben und zu Tode steinigten, ehe er seine Rede zu Ende bringen konnte.

„Stephanus hatte ein modernes Glaubens- und Gottesbild“, sagt die Ethnologin Helga-Maria Wolf. „Er wurde gesteinigt und die anderen hellenistisch gebildeten Christen wurden aus Jerusalem vertrieben. Anders als die übrige Urgemeinde sah er nicht den Tempel als Mittelpunkt des Glaubens, sondern war überzeugt, dass Gott in jedem Menschen wohnt. “ Das Besondere sei auch, dass „seine Biografie – als Teil der Apostelgeschichte – biblisch überliefert und keine Legende ist“. Denn gerade bei vielen frühen christlichen Märtyrern seien die genauen Ursachen und Umstände ihres Todes nicht bekannt: „Hier handelt es sich oft um konstruierte, idealisierte Erzählungen. Das Schicksal des Stephanus hingegen ist authentisch.““ Quelle

Kyrierufe:

Herr, du bist Mensch geworden.  A: Herr erbarme dich unser

Christus, du willst auch in uns Mensch werden. A: Christus erbarme dich unser

Herr, du möchtest auch uns den Himmel öffnen. A: Herr erbarme dich unser.

Gebet:

Guter Gott, wir denken an Stephanus und das Leid, dass er und alle Märtyrer erfahren haben. Stärke unseren Glauben, damit wir treu zu dir stehen und öffne unsere Herzen für das Leid unserer Mitmenschen. Darum bitten wir durch Christus unseren Herrn. Amen

Lied: Es kommt ein Schiff geladen                GL 236, Strophe 3-6

Erste Lesung:  Apg 6, 8–10; 7, 54–60 

In jenen Tagen tat Stéphanus aber, voll Gnade und Kraft, Wunder und große Zeichen unter dem Volk. Doch einige von der sogenannten Synagoge der Libertíner und Kyrenäer und Alexandríner und Leute aus Kilíkien und der Provinz Asien erhoben sich, um mit Stéphanus zu streiten; aber sie konnten der Weisheit und dem Geist, mit dem er sprach, nicht widerstehen.
Als sie seine Rede hörten, waren sie in ihren Herzen aufs Äußerste über ihn empört und knirschten mit den Zähnen gegen ihn. Er aber, erfüllt vom Heiligen Geist, blickte zum Himmel empor, sah die Herrlichkeit Gottes und Jesus zur Rechten Gottes stehen und rief: Siehe, ich sehe den Himmel offen und den Menschensohn zur Rechten Gottes stehen.
Da erhoben sie ein lautes Geschrei, hielten sich die Ohren zu, stürmten einmütig auf ihn los, trieben ihn zur Stadt hinaus und steinigten ihn. Die Zeugen legten ihre Kleider zu Füßen eines jungen Mannes nieder, der Saulus hieß. So steinigten sie Stéphanus;
er aber betete und rief: Herr Jesus, nimm meinen Geist auf! Dann sank er in die Knie und schrie laut: Herr, rechne ihnen diese Sünde nicht an! Nach diesen Worten starb er.

Wort des lebendigen Gottes. A: Dank sei Gott.

Hallelujaruf:                 GL 175-3

Evangelium:  Mt 10, 17–22

In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern: Nehmt euch vor den Menschen in Acht! Denn sie werden euch an die Gerichte ausliefern und in ihren Synagogen auspeitschen. Ihr werdet um meinetwillen  vor Statthalter und Könige geführt werden, ihnen und den Heiden zum Zeugnis. Wenn sie euch aber ausliefern, macht euch keine Sorgen, wie und was ihr reden sollt; denn es wird euch in jener Stunde eingegeben, was ihr sagen sollt. Nicht ihr werdet dann reden, sondern der Geist eures Vaters wird durch euch reden. Der Bruder wird den Bruder dem Tod ausliefern und der Vater das Kind und Kinder werden sich gegen die Eltern auflehnen und sie in den Tod schicken. Und ihr werdet um meines Namens willen von allen gehasst werden; wer aber bis zum Ende standhaft bleibt, der wird gerettet.

Frohbotschaft unseres Herrn Jesus Christus. A: Lob sei dir Christus.

Gedanken zum Weiterdenken:

Stephanus erinnert uns an Verfolgung und Tod, auch das Kind in der Krippe wird das gleiche Schicksal haben und wird dadurch zum Erlöser, der den Himmel öffnen kann…

Stephanus beschreibt in seiner Rede (Apg 7,1-53 bitte nachlesen) dass Gott mit seinem Volk unterwegs ist, dass er bei ihnen wohnt. Zu Weihnachten kommt Gott uns nahe, so nahe dass er einer von uns wird…

Stephanus könnte man modern gedacht sagen, weiß, dass Gott Wohnung in den Menschen nimmt. Gott will auch in jedem von uns geboren werden …

Lobpreis

Gott hat zu uns gesprochen in den Heiligen Schriften. Wir haben sein Wort gehört: Im Lobpreis geben wir ihm Antwort:

Lied: Jauchzet ihr Himmel GL 251: Strophe 1, 3, 4, 7

Fürbitten

Gott, dein Sohn wird Mensch, Zeichen, dass du uns nahe gekommen bist. So nahe, dass du uns auch in unserer Sorge und unseren Nöten bei uns und allen Menschen bist. So wollen wir voll Vertrauen bitten.

Bitten

Alle unsere Bitten und Anliegen legen wir in das Gebet unseres Herrn und sprechen gemeinsam

Vater Unser

Friedensgruß

Frieden ist nicht machbar, wo Menschen beieinander sind, kann es zu Unstimmigkeiten und  Streit kommen. Du schenkst uns den Frieden, den wir nicht selber machen können. Dafür danken wir dir.
Geben wir uns ein Zeichen des Friedens und der Versöhnung

Lied: Bewahre uns Gott, behüte uns Gott         GL 453

Segen:

Der barmherzige Gott wende sich uns zu, 
er schenke uns Ruhe und Vertrauen
und erweise uns seine Gnade.

Im Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen.

 Download: Hauskirche 26.12
                      Lesungen_26.12.                               

Ändern Sie den Vorschlag so ab, wie es für Ihre Situation passend ist. Wir wünschen Ihnen in der Feier des Gottesdienstes eine Stärkung des Glaubens und freuen uns über Rückmeldungen. Bei Birgit Mack bedanken wir uns für die Gestaltung dieses Gottesdienstes.