Hauskirche – 12. So im Jahreskreis – 25. Juni 2023

Thema: Glaube steht in enger Beziehung zu Recht und Gerechtigkeit

Vorbereitung: Tisch herrichten – Kerze – Bibel –  Blumen – Gotteslob – Einladung zum Platz nehmen

Begrüßung + Kreuzzeichen
Seid herzlich gegrüßt zum Gottesdienst. Gott, der dienend unter uns ist, grüßen wir: Im Namen des Vaters + …
Die Liebe Gottes, des Vaters, die Gnade unseres Herrn Jesus Christus, und die Gemeinschaft des Heiligen Geistes ist mit uns.

Lied: Singt dem Herrn ein neues Lied    GL 409  oder You Tube

Einleitung
Im Ersten Testament wird es immer wieder erwähnt, dass der Glaube in enger Beziehung zur Recht und Gerechtigkeit steht, den Einsatz für Recht und Gerechtigkeit bedeutet. Jemand, der es in besonderer Weise einmahnt, ist der Prophet Jeremia.
Lasst uns in dieser Feier darum bitten, dass den Menschen Recht und Gerechtigkeit zukommt:
Den Armen,
den Migranten und den auf der Flucht Lebenden,
den Kranken,
den Verurteilten,
den Menschen um mich.

Stille

Erbarmen
Lebendiger Gott,

  • es ist der Glaube an dich, der Berge versetzen kann. –
    A: Herr erbarme dich unser.
  • es ist der Glaube an dich, der uns zu Schwestern und Brüdern macht. –
    A: Christus erbarme dich unser.
  • es ist der Glaube an dich, der uns in die Freiheit und zur Liebe führt. –
    A: Herr erbarme dich unser.

Vergebungsbitte
Der barmherzige Gott schenke uns sein Erbarmen. Erlasse uns die Schuld und Sünde. Richte uns auf aus allen Sorgen und Ängsten und begleite uns zum erfüllten Leben. Amen

Gebet
Lebendiger Gott, gib, dass wir deinen Namen allezeit achten und ehren.
Denn du entziehst deine väterliche Hand niemandem, die oder der fest in deiner Liebe verwurzelt ist.
Das beten wir durch Jesus Christus, der mit dir und dem Heiligen Geist lebt und wirkt in Ewigkeit. Amen.

Lesung: Jer 20, 7 – 13
Einführung
Jeremia hat ganz wesentlich den Glauben Israels geprägt. In seiner Botschaft kritisiert er massiv den König. Er tritt leidenschaftlich für den Jahwe-Glauben ein. Jeremia erleidet das Schicksal vieler Propheten. Er wird verfolgt. Besonders die religiöse und politische Führungsschicht versuchen ihm mit allen Mitteln beizukommen. Jeremia steht in einer Situation, der er nicht mehr gewachsen ist.
Er sucht einen Ausweg und entscheidet sich für’s Schweigen, Stillsein, Mundhalten. Das Schweigen zerreißt ihn innerlich noch mehr. Es brennt in seiner Brust. Er betet – oder besser: hadert – in aller Offenheit mit Gott. Jeremia weiß weiter, dass Rache neues Unrecht produziert. Frisst er sie einfach in sich hinein, geht er selbst kaputt. Die Rache überlässt er Gott – dir, dem Herrn, habe ich die Sache anvertraut – damit bekennt er sich zur Gewaltlosigkeit. – Jeremia … mehr lesen

Lesung aus dem Buch Jeremia
7 Du hast mich betört, o HERR, / und ich ließ mich betören; / du hast mich gepackt und überwältigt. Zum Gespött bin ich geworden den ganzen Tag, / ein jeder verhöhnt mich. 8 Ja, sooft ich rede, muss ich schreien, / Gewalt und Unterdrückung! muss ich rufen. Denn das Wort des HERRN bringt mir / den ganzen Tag nur Hohn und Spott. 9 Sagte ich aber: Ich will nicht mehr an ihn denken / und nicht mehr in seinem Namen sprechen!, so brannte in meinem Herzen ein Feuer, / eingeschlossen in meinen Gebeinen. Ich mühte mich, es auszuhalten, / vermochte es aber nicht. 10 Ich hörte die Verleumdung der Vielen: / Grauen ringsum! Zeigt ihn an! / Wir wollen ihn anzeigen. Meine nächsten Bekannten / warten alle darauf, dass ich stürze: Vielleicht lässt er sich betören, / dass wir ihn überwältigen und an ihm Rache nehmen können. 11 Doch der HERR steht mir bei wie ein gewaltiger Held. / Darum straucheln meine Verfolger und können nicht überwältigen. Sie werden schmählich zuschanden, da sie nichts erreichen, / in ewiger, unvergesslicher Schmach. 12 Aber der HERR der Heerscharen prüft den Gerechten, / er sieht Nieren und Herz. Ich werde deine Vergeltung an ihnen sehen; / denn dir habe ich meinen Rechtsstreit anvertraut. 13 Singt dem HERRN, rühmt den HERRN; / denn er rettet das Leben des Armen aus der Hand der Übeltäter.

Das sind die Worte der heutigen Lesung. A: Dank sei Gott.

Lied: Wer nur den lieben Gott lässt walten     GL 424    oder You Tube

Evangelium: Mt 10, 26 – 33
Im Evangelium hören wir einen Abschnitt aus der Aussendungsrede Jesu. Er sendet seine Jünger*innen aus. Jesus knüpft an Jeremia an. Fürchtet euch nicht und stellt euch gegen dunkle, mafiosi Machenschaften. Verkündet es von den Dächern, was sie im geheimen planen und betreiben. Lasst euch von keinem Menschen und keiner Macht einschüchtern. Bleibt euch bewusst: Ich bekenne mich zu euch!

Aus dem heiligen Evangelium nach Matthäus
26 Darum fürchtet euch nicht vor ihnen! Denn nichts ist verhüllt, was nicht enthüllt wird, und nichts ist verborgen, was nicht bekannt wird. 27 Was ich euch im Dunkeln sage, davon redet im Licht, und was man euch ins Ohr flüstert, das verkündet auf den Dächern! 28 Fürchtet euch nicht vor denen, die den Leib töten, die Seele aber nicht töten können, sondern fürchtet euch eher vor dem, der Seele und Leib in der Hölle verderben kann! 29 Verkauft man nicht zwei Spatzen für einen Pfennig? Und doch fällt keiner von ihnen zur Erde ohne den Willen eures Vaters.[2] 30 Bei euch aber sind sogar die Haare auf dem Kopf alle gezählt. 31 Fürchtet euch also nicht! Ihr seid mehr wert als viele Spatzen. 32 Jeder, der sich vor den Menschen zu mir bekennt, zu dem werde auch ich mich vor meinem Vater im Himmel bekennen. 33 Wer mich aber vor den Menschen verleugnet, den werde auch ich vor meinem Vater im Himmel verleugnen.

Wort des lebendigen Gottes. A: Lob sei dir Christus.

Gedanken zu den Bibeltexten

  • Jeremia mag nicht mehr, ist am Ende, wünschte, er wäre nie geboren.
  • Das Aushalten des Schweigens und damit das Zulassen von Unrecht und Unterdrückung war noch schwerer zu ertragen als die Nachteile und der anschließende Konflikt.
  • Jeremia betet. Er klagt! Er klagt Gott an. Er ruft ihn zur Verantwortung. Er hadert mit ihm und seinem Schicksal. Im Schrei nach Hilfe birgt sich bereits Hoffnung.
  • Die Rache Gott überlassen – ihm die Sache anvertrauen – ist das Bekenntnis zur Gewaltlosigkeit.
  • Jesus sendet seine Jünger*innen aus:
    Lasst euch von keinem Menschen und keiner Macht einschüchtern. Bleibt euch bewusst: Ich bekenne mich zu euch!

Stille
Welcher Gedanke spricht mich an, welche Gedanken möchte ich mit anderen teilen?

Fürbitten
Lasst uns zu Gott, dem Herrn mit Vertrauen beten:

  • Wir beten für die Propheten*innen unserer Zeit, die auf Unrecht, Unmenschlichkeit und Zerstörung hinweisen: Stärke sie in ihrem Einsatz mit deinem Geist und deiner Kraft.
  • A: Wir bitten dich erhöre uns.
  • Wir beten für alle, die in der Gesellschaft, Politik, Wirtschaft und Kultur große Verantwortung tragen: Erfülle sie mit Weisheit in ihren Entscheidungen.
    A: Wir bitten dich erhöre uns.
  • Wir beten für jene Menschen, die Schweres zu tragen haben: Richte sie auf und hilf ihnen mit Hoffnung in die Zukunft zu gehen.
    A: Wir bitten dich erhöre uns.
  • Wir bitten um deinen Geist im Veränderungsprozess dieser Welt.
    A: Wir bitten dich erhöre uns.
  • Schenke den Verstorbenen die Fülle des Lebens in deinem Reich.
    A: Wir bitten dich erhöre uns.
  • Herr unser Gott. Unser Leben bleibt von dir gehalten in jeder Situation. Hilf allen in der Nachfolge Jesu zu bleiben, jetzt bis in Ewigkeit. Amen.
    A: Wir bitten dich erhöre uns.

Vaterunser
Mit den Worten Jesu lasst uns beten: Vater unser …

Friedensgruß
„Ich sende euch wie Schafe mitten unter die Wölfe.“ „Fürchtet euch nicht vor den Menschen.“ Herr Jesus Christus, wir bitten dich: Gib uns dazu deinen Frieden:

Geben wir uns ein Zeichen dieses Friedens.

Lied: Herr, du bist mein Leben    GL 456   oder You Tube

Meditation – Beten ist Revolte

Beten heißt
große Wünsche haben.
Gott ist kein Automat,
in den man eine Münze steckt
und dann herausbekommt, was man will.

Die großen Wünsche nach Gerechtigkeit,
nach dem Sieg über das Unrecht,
nach Glück und Heil, nach einem menschenwürdigen Leben,
die hat man nicht einfach so, man muss sie lernen.

Und man lernt sie, indem man sie ausspricht.
Das Unglück der Armen besteht nicht nur darin,
dass sie kein Brot und kein Wasser und keine Kleidung haben.
Es besteht auch darin,
dass sie die großen Wünsche für sich selber verlieren,
dass sie sich kaum noch vorstellen können,
dass das Leben anders ist.

Beten ist Revolte.
Wer betet, sagt nicht: So ist es und Amen.
Er sagt: So ist es! Und so soll es nicht sein!
Und das und das soll geändert werden!                       

(Nach Dorothee Sölle und Fulbert Steffensky)

Gebet
Gott des Lebens, du hast uns in dieser Feier durch deine Gegenwart gestärkt. Du bist ein Gott des wachsenden Vertrauens und Zutrauens. Was wir von dir empfangen haben, das lass uns teilen. Hilf uns furchtlos zu sein im Dasein für Schwache, Verängstigte und Benachteiligte. Das bitten wir durch Christus unsern Herrn. Amen.

Segenslied: Komm, Herr, segne uns    GL 451  oder You Tube

Segen u. Sendung
Der Herr segne und behüte uns.
Der Herr lasse sein Angesicht über uns leuchten und sei uns gnädig.
Der Herr wende sein Angesicht uns zu und schenke uns Heil.
Gott, der Vater, + … Amen.                                             

Abschluss
Gehet hin in Frieden. A: Dank sei Gott dem Herrn.

Download:
Hauskirche So 25.6.2023
Lesungen So 25.6.2023

Ändern Sie den Vorschlag so ab, wie es für Ihre Situation passend ist. Wir wünschen Ihnen in der Feier des Gottesdienstes eine Stärkung des Glaubens und freuen uns über Rückmeldungen. Bei Erich Baldauf bedanken wir uns für die Vorbereitung des Gottesdienstes.