Hauskirche – 27. September – 26. Sonntag im Jahreskreis

Thema: Später aber reute es ihn

Vorbereitung

Tisch herrichten – Kerze – Blumenschmuck – Brot und Wein – Bibel auflegen – Liederbuch (David) –  Einladung zum Platz nehmen – in einer kurzen Stille zur Ruhe kommen

Begrüßung + Kreuzzeichen

Ich lade euch zum heutigen Gottesdienst ganz herzlich ein. Wir versammeln uns: Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen

Lied: Wo zwei oder drei…           David 5

Einleitung

In der heutigen Lesung wird die Frage nach dem richtigen Weg gestellt. Wer kann bewerten, was der richtige Weg ist?

Im Evangelium erfahren wir eine Frohbotschaft, eine Hoffnungsgeschichte. Es geht im Leben nicht darum, alles richtig zu machen, immer ja zu sagen und da zu sein. Ein Nein kann dazu führen, über unser Leben nachzudenken, innezuhalten, in die Tiefe zu gehen und uns vielleicht auch neu zu orientieren.

Nehmen wir uns ein paar Minuten Zeit, um über unser Leben nachzudenken.
Was ist mit in meinem Leben gelungen? – Was habe ich zu wenig gelebt? – Ist mein Weg der richtige?

— Stille —

Lied: Meine Hoffnung          David 237         

Gebet

Gott, unser Vater,
zu Dir dürfen wir kommen, mit unseren Ängsten, Nöten und Sorgen,
mit dem, was uns bedrückt, und mit dem, wo wir nicht weiterwissen.

Du lädst uns ein, als deine geliebten Kinder, nach vorne zu blicken,
mit all unserer Hoffnung, mit all unserer Sehnsucht und unseren Schwächen.

Lass uns immer wieder innehalten, unser Leben zu bedenken und neu auf dich auszurichten. Amen.

Lesung: Ez 18, 25 – 28
Lesung aus dem Buch Ezéchiel.

So spricht der Herr:
25 Ihr sagt: Der Weg des Herrn ist nicht richtig.
Hört doch, ihr vom Haus Israel: Mein Weg soll nicht richtig sein?
Sind es nicht eure Wege, die nicht richtig sind?
26 Wenn ein Gerechter sich abkehrt von seiner Gerechtigkeit und Unrecht tut, muss er dafür sterben. Wegen des Unrechts, das er getan hat, wird er sterben.
27 Wenn ein Schuldiger von dem Unrecht umkehrt, das er begangen hat, und nach Recht und Gerechtigkeit handelt, wird er sein Leben bewahren.
28 Wenn er alle seine Vergehen, die er verübt hat, einsieht und umkehrt, wird er bestimmt am Leben bleiben. Er wird nicht sterben.

Lied: Vater, ich will dich preisen   David 46

Evangelium: Mt 21,28-32

Aus dem heiligen Evangelium nach Matthäus.

In jener Zeit sprach Jesus zu den Hohepriestern und den Ältesten des Volkes: 28 Was meint ihr? Ein Mann hatte zwei Söhne.
Er ging zum ersten und sagte: Mein Kind, geh und arbeite heute im Weinberg! 29 Er antwortete: Ich will nicht. Später aber reute es ihn und er ging hinaus.
30 Da wandte er sich an den zweiten und sagte zu ihm dasselbe. Dieser antwortete: Ja, Herr – und ging nicht hin.
31 Wer von den beiden hat den Willen seines Vaters erfüllt? Sie antworteten: Der erste.
Da sagte Jesus zu ihnen: Amen, ich sage euch: Die Zöllner und die Dirnen gelangen eher in das Reich Gottes als ihr. 32 Denn Johannes ist zu euch gekommen auf dem Weg der Gerechtigkeit und ihr habt ihm nicht geglaubt; aber die Zöllner und die Dirnen haben ihm geglaubt. Ihr habt es gesehen und doch habt ihr nicht bereut.

Gedanken: von Florian Ihsen, Pfarrer an der Erlöserkirche in München

Weinberg

„In den Weinberg gehen“ ist ein Bild für die Sache mit Gott. Wer in den Weinberg geht, dem und der liegt Gott am Herzen.

Jesus erzählt das Gleichnis Leuten, denen Religion am Herzen liegt

Jesus erzählt dieses Gleichnis den Hohepriestern, Schriftgelehrten und Ältesten. Er erzählt es den Frommen. Leuten, die man nicht fragen muss, ob ihnen Religion am Herzen liegt. Ob sie „in den Weinberg gehen“. Natürlich liegt ihnen das am Herzen. Selbstverständlich.

Jesu Zuhörer sind Fromme, Religionsexperten, Leute, die Ja zu Gott sagen, Ja tun, und dieses Ja auch öffentlich repräsentieren.

Vom Nein zum Weinberg Kirche

Ein Nein-Sager. Wenn der Weinberg „Kirche“ heißt, sagen heute zunehmend mehr Leute Nein. Und manchmal auch mit guten Gründen. Nein, zur Kirche gehöre ich nicht. Nicht mehr. Ich bin ausgetreten. 

Die Nein-Sagerinnen und Nein-Sager zu Religion und Kirche haben darüber nachgedacht. Nicht immer, aber oft haben sie gute Gründe für ihr Nein. Manchmal besser als die Ja-Sager.

Später reute es ihn
Von dem Sohn, der zuerst Nein sagt, erzählt ein ganz wichtiger kleiner Satz: „Danach, später reute es ihn.“ Der Sohn sagt heute Nein. Später – Stunden, Tage, vielleicht Jahre, Jahrzehnte später – später reut es ihn. Später denkt er neu nach.

Es ist etwas anderes, Tieferes, was der eine Sohn dem anderen voraushat. Es ist die Reue. Das In sich gehen. Das Nachdenken. Nachdenken über das eigene Leben im Licht des Ewigen, im Licht Gottes und dann bereit sein für Veränderung. 

Und das ist es, was der andere Sohn, der Ja gesagt hat, noch vor sich hat: Dieses vertiefte, auch schmerzliche Nachdenken über das eigene Leben.

Nachdenken und neu anfangen

Nachdenken über das eigene Leben, wie es war, wie es ist, wie sein könnte – das gehört zum Besonderen und Wichtigen, was unser Menschsein ausmacht. 

Es ist dieses „später reute es ihn“, dieses Innehalten, Nachdenken und Umdenken, woraufhin der erste Sohn doch in den Weinberg geht. Der zweite Sohn sagt brav Ja, geht nicht in den Weinberg, kommt nicht ins Nachdenken. Der eine merkt mit der Zeit, was ungelebt blieb und ändert sein Leben. Der andere merkt gar nicht, dass etwas fehlt.

— Stille —       ev. eigene Gedanken aussprechen

Glaubensbekenntnis

Ich glaube an Gott, den Vater, den Allmächtigen, den Schöpfer des Himmels und der Erde, und an Jesus Christus, seinen eingeborenen Sohn, unsern Herrn, empfangen durch den Heiligen Geist, geboren von der Jungfrau Maria, gelitten unter Pontius Pilatus, gekreuzigt, gestorben und begraben, hinabgestiegen in das Reich des Todes, am dritten Tage auferstanden von den Toten, aufgefahren in den Himmel; er sitzt zur Rechten Gottes, des allmächtigen Vaters; von dort wird er kommen, zu richten die Lebenden und die Toten. Ich glaube an den Heiligen Geist, die heilige katholische Kirche, Gemeinschaft der Heiligen, Vergebung der Sünden, Auferstehung der Toten und das ewige Leben. Amen.

Fürbitten

Wir bitten für Menschen, an die wir besonders denken, wir nennen ihre Namen.
Antwort. Wir bitten dich erhöre uns

Vater unser

Im Vater unser, dem Gebet das uns Jesus gelernt hat, fassen wir alle Bitten zusammen.  Vater unser ….

Friedensgruß

Am Abend dieses ersten Tages der Woche, als die Jünger aus Furcht vor den Juden bei verschlossenen Türen beisammen waren, kam Jesus, trat in ihre Mitte und sagte zu ihnen: Friede sei mit euch!
Geben auch wir uns ein Zeichen des Friedens

Lied: Schalom – Frauen und Männer              David 87

Brot und Wein teilen

Beim gemeinsamen Mahl sagt Jesus zu den Seinen: „Ich bin das Brot des Lebens.
Keiner der zu mir kommt, wird jemals wieder Hunger leiden, und niemand, der an mich glaubt, wird jemals wieder Durst haben.“
Guter Gott, von dir kommt unser Leben. Du führst uns durch Christus, deinen geliebten Sohn, zusammen und verbindest uns in deinem Geist. Segne dieses Brot und den Wein, die wir jetzt miteinander teilen, als Zeichen des Lebens und unserer Gemeinschaft. Stärke uns in der Liebe zu dir und untereinander.
(mit der Hand ein Kreuzzeichen über das Brot und den Wein machen)

Brechen/Teilen von Brot und Wein

Segen

Gott segne die Erde, auf der ich jetzt stehe.
Gott segne den Weg, auf dem ich jetzt gehe.
Gott segne das Ziel, für das ich jetzt lebe.

Du Ewiger, du immerdar,
segne mich auch, wenn ich raste.
Segne, was mein Wille sucht,
segne, was meine Liebe braucht,
segne, worauf meine Hoffnung ruht.

Du König der Könige, segne meinen Blick. (Irisches Segensgebet)                                

So segne uns Gott Vater, der Sohn und der Heilige Geist und begleite uns in diese neue Woche. Amen.

Lied:  Stelle dich auf festen Grund                      David 167

Schlussgebet

Gütiger Gott, wir sind der Einladung deines Sohnes gefolgt und haben sein Gedächtnis gefeiert. Du hast uns reich beschenkt. Wir bitten dich, begleite uns auf unserem Weg. Darum bitten wir: Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen

 

Download: Hauskirche So 27. September
                      Lesungen_ So 27. September

 

Ändern Sie den Vorschlag so ab, wie es für Ihre Situation passend ist. Wir wünschen Ihnen in der Feier des Gottesdienstes eine Stärkung des Glaubens und freuen uns über Rückmeldungen.