Hauskirche – Sonntag 7. März 2021 – 3. Sonntag der Fastenzeit

Thema: Was zählt wirklich für ein gutes Leben?

Vorbereitung: Bibel, evtl. Liederbuch/Tablet, Schälchen mit Duftöl, Wein/ Wasser, Brot, Kerze

Begrüßung:
Einen herzlichen Gruß und willkommen allen, die sich an diesem Sonntag zur Hauskirche zusammengefunden haben. Heute ist der erste Sonntag im Monat März, der 3. Fastensonntag und es sind noch 3 Wochen bis zur Karwoche. Mitte der Fastenzeit. In einer Zeitschrift stand ein Artikel über das Hungertuch 2021 von Misereor. Die in Chile geborene und in Deutschland lebende Künstlerin hat als Basis ein Röntgenbild eines von einem Polizisten gebrochenen Fußes eines Demonstranten abgebildet. Als Zeichen der Heilung und der Liebe sind goldene Nähte und Blumen eingearbeitet. Und da stand diese Frage: „Was zählt wirklich für ein gutes Leben?“  Sowohl die heutige Exodus- Lesung, als auch das Johannesevangelium könnten Anleitung und Impuls sein, um eine je eigene Antwort zu finden.  Diese Antwort könnte durchaus ein „Standbein“ für kommende Zeiten sein.

Lied: Komm in unserer Mitte, o Herr            David 13       oder You Tube

Lesung: Ex20, 1-7    die Zehn Gebote     

Lesung aus dem Buch Exodus

Dann sprach Gott alle diese Worte: Ich bin der HERR, dein Gott, der dich aus dem Land Ägypten geführt hat, aus dem Sklavenhaus. Du sollst dir kein Kultbild machen und keine Gestalt von irgendetwas am Himmel droben, auf der Erde unten oder im Wasser unter der Erde. Du sollst dich nicht vor ihnen niederwerfen und ihnen nicht dienen. Denn ich bin der HERR, dein Gott, ein eifersüchtiger Gott: Ich suche die Schuld der Väter an den Kindern heim, an der dritten und vierten Generation, bei denen, die mich hassen; doch ich erweise Tausenden meine Huld bei denen, die mich lieben und meine Gebote bewahren.

Du sollst den Namen des HERRN, deines Gottes, nicht missbrauchen; denn der HERR lässt den nicht ungestraft, der seinen Namen missbraucht. Gedenke des Sabbats: Halte ihn heilig! Sechs Tage darfst du schaffen und alle deine Arbeit tun. Der siebte Tag ist ein Ruhetag, dem HERRN, deinem Gott, geweiht. An ihm darfst du keine Arbeit tun: du und dein Sohn und deine Tochter, dein Sklave und deine Sklavin und dein Vieh und dein Fremder in deinem Tor. Denn in sechs Tagen hat der HERR Himmel und, Erde und Meere gemacht und alles, was dazugehört; am siebten Tag ruhte er. Darum hat der HERR den Sabbat gesegnet und ihn geheiligt.

Ehre deinen Vater und deine Mutter, damit du lange lebst in dem Land, das der HERR, dein Gott dir gibt!

Du sollst nicht töten.
Du sollst nicht die Ehe brechen.

Du sollst nicht stehlen.
Du sollst nicht falsch gegen deinen Nächsten aussagen.
Du sollst nicht das Haus deines Nächsten begehren.
Du sollst nicht die Frau deines Nächsten begehren, nicht seinen Sklaven oder seine Sklavin, sein Rind oder seinen Esel oder irgendetwas, das deinem Nächsten gehört.

Wort des lebendigen Gottes. A: Dank sei Gott.

Lied: In Deinem Namen wollen wir, den Weg gemeinsam gehen mit Dir           David 190          oder You Tube

Evangelium: Joh 2, 13-25     die Tempelreinigung

Aus dem heiligen Evangelium nach Johannes.

Das Paschafest der Juden war nahe und Jesus zog nach Jerusalem hinauf. Im Tempel fand er die Verkäufer von Rindern, Schafen und Tauben und die Geldwechsler, die dort saßen. Er machte eine Geißel aus Stricken und trieb sie alle aus dem Tempel hinaus samt den Schafen und Rindern; das Geld der Wechsler schüttete er aus, ihre Tische stieß er um und zu den Taubenhändlern sagte er; Schafft das hier weg, macht das Haus meines Vaters nicht zu einer Markthalle! Seine Jünger erinnerten sich, dass geschrieben steht: Der Eifer für dein Haus wird mich verzehren. Da ergriffen die Juden das Wort und sagten zu ihm: Welches Zeichen lässt du uns sehen, dass du dies tun darfst? Jesus antwortete ihnen: Reißt diesen Tempel nieder und in drei Tagen werde ich ihn wieder aufrichten. Da sagten die Juden: Sechsundvierzig Jahre wurde an diesem Tempel gebaut und du willst ihn in drei Tagen wieder aufrichten?  Er aber meinte den Tempel seines Leibes. Als er von den Toten auferweckt war, erinnerten sich seine Jünger, dass er dies gesagt hatte, und sie glaubten der Schrift und dem Wort, das Jesus gesprochen hatte.

Während er zum Paschafest in Jerusalem war, kamen viele zum Glauben an seinen Namen, da sie die Zeichen sahen, die er tat. Jesus selbst aber vertraute sich ihnen nicht an, denn er kannte sie alle und brauchte von keinem ein Zeugnis über den Menschen; denn er wusste was im Menschen war.    

Evangelium unseres Herrn Jesus Christus.  A: Lob sei dir, Christus.

Kurze Stille

Gedanken zu den Bibeltexten:

Das Volk Israel wurde aus der Knechtschaft der Ägypter befreit, und „trockenen Fußes“ durch das Rote Meer geführt. Nun sind sie in der Wüste angekommen. Sie sind verunsichert und verlangen von Mose, dass er Gott das Versprechen abringt, auch weiterhin mit ihnen auf dem Weg zu sein. Gott hört sein Volk und übergibt ihnen die Bundeslade als Zeichen seiner Treue. Gott geht einen Bund mit ihnen ein, und damit auch mit uns. Die Bundeslade umfasst die Zehn Gebote (Dekalog), ein Leitfaden für die Beziehungspflege zuallererst zu Gott, aber ebenso zu unseren Mitmenschen. Diese Bundeslade geht voran in der Wanderung zum gelobten Land und wird dann in Jerusalem im Tempel aufbewahrt. Im aller heiligsten Teil. Zu Jesus Zeiten wird der Vorplatz zum Allerheiligsten entweiht durch Markstände, und damit verunreinigt. In heiliger/heilender Zorn verjagt Jesus die Händler, die mit ihren Waren Gewinn erzielen möchten, also dem Weltlichen dienen und nicht dem Geistigen.

Auch in unserer Zeit und Gesellschaft wird das Weltliche vielfach vor das Geistliche gestellt. Das 10. Gebot: „Du sollst nicht begehren…“, hat für mich eine Verbindung zu (Hab)Gier, zu immer mehr wollen, zu immer weniger dankbar und zufrieden sein für das was mir/uns gegeben ist. Mir gefällt dieses Bild von Jesus, wie er mit diesen Missständen vor dem heiligen Ort aufräumt. Manchmal würde ich mir auch den Erfolg wünschen, dass manche Leute in sogenannten Spitzenfunktionen durch meinen heiligen Zorn von der Weltenbühne verschwinden würden. Aber so einfach ist das nicht, vieles ist leider symptomatisch für die Zeit in der wir leben. Wir können uns selbst da nicht rausnehmen.   Jedoch gemeinsam könnten wir vieles ändern, wenn es uns gelänge, Sinn und Dank zu empfinden für alles was wir haben; wenn es uns gelänge, weniger „be-gierig“ zu sein, dann könnte Einiges bereinigt werden, die Ansicht der Erde sich ändern, und gutes Leben für alle müsste keine Utopie mehr sein.

Längere Stille            (eventuell mit Musik)

Fürbittgebet:

Begleitender Gott, wir kennen alle die Gefühle von Neid, Eifersucht und Haben-wollen. Stärke Du in uns die Bereitschaft im je eigenen Leben/Tempel „aufzuräumen“. Bewege Du unsere Gedanken, und wir werden das Undenkbare denken, stärke unseren Mut und wir werden das Unmögliche tun, dann wird sich das Angesicht der Erde ändern. Wir danken Dir für Deine Güte und Treue.

(Raum für eigene Fürbitten)

Lied:  Sing mit mir ein Halleluja                  David 101       oder You Tube

Segen:
Einander segnen bedeutet einander liebevolle Zuwendung schenken. Einander segnen ist Zeichen einer besonderen Beziehung. Daher wollen wir einander den Segen spenden, mit einem Tropfen Duftöl, entweder auf die Stirn oder auf die Hand und wir sprechen dazu: „Segen sei mit Dir und mit den Deinen“.

Segen empfangen ist auch ein Zeichen, dass wir wissen, wir sind auf Gott und Seinen Segen angewiesen. Durch Gottes Segen finden wir Kraft, das Leben zu bestehen.

Bitten wir nun gemeinsam um den Segen Gottes:

Herr, segne uns,

Herr, behüte uns,

Herr, lass Dein Angesicht über uns leuchten

Und sei uns gnädig

Herr, schenke uns Frieden und Zuversicht.

Amen

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Nach diesem Segen wollen wir in Freude und Dankbarkeit, Brot und Wein (Wasser) miteinander teilen und noch ein bisschen verweilen. Wer möchte, kann ein Kreuzzeichen auf das Brot machen und danken für alle Segnungen, die uns immer wieder zuteilwerden.     

 

Wir wünschen allen einen guten Sonntag und Kraft und Zuversicht für diese neue Woche, beginnen wir sie im Namen Gottes.

Download:
Hauskirche So 7.3.2021
Lesungen So 7.3.2021

Ändern Sie den Vorschlag so ab, wie es für Ihre Situation passend ist.  Über Ihre Rückmeldung freuen wir uns. Bei Ada und Christoph Steininger bedanken wir uns für die Gestaltung dieses Gottesdienstes.